Region

Genug Geld, aber zu wenig Pfarrer

Bei der Jahresrechnung 2023 der Reformierten Kirche Breite gab es Korrekturen bei Aufwand und Ertrag. Die Finanzsituation bleibt solide.

Die Kapelle Oswald gilt als Namensgeber und Sinnbild für die Kirchgemeinde Breite. (rh)

In Sachen Finanzen weiss die Reformierte Kirche Breite Erfreuliches zu berichten: Die Jahresrechnung schliesst mit einem Gewinn von rund 284 000 Franken ab. Der Aufwand betrug rund 3,7 Millionen Franken, der Ertrag rund vier Millionen Franken. «Unsere aktuelle Finanzsituation ist solide und nachhaltig», heisst es im Bericht der Kirchenpflege. Die Liquiditätssituation sei komfortabel und ermögliche die Umsetzung der geplanten Projekte, wie zum Beispiel den Neubau auf dem Areal der Steinligstrasse in Bassersdorf.

Hinzuschauen gilt es bei den Abweichungen zum Budget. Der Aufwand fiel um rund 140 000 Franken höher aus als geplant, und der Ertrag gar um eine knappe halbe Million Franken höher. Hauptgrund für Letzteres sind die deutlich höheren Steuereinnahmen der juristischen Personen. «Verlässliche Schätzungen zu diesem Ertrag zu machen ist nicht möglich», bedauert Finanzvorstand Roland Huber.

Auf der Aufwandseite führten vor allem Personalkosten zu höheren Ausgaben. «Wir mussten zum Beispiel die Sozialdiakonie und die Jugendarbeit ausbauen, weil uns Pfarrstellen wegfallen», erklärt Kirchgemeindepräsidentin Rahel Rageth. Ab der im Sommer beginnenden Amtsperiode bewilligt die Landeskirche der Kirchgemeinde Breite wegen des Mitgliederschwunds 50 Pfarrstellenprozente weniger. «Dies versuchen wir abzufedern.»

Fusion wirkt noch nach

Immerhin habe die Landeskirche anerkannt, dass es wegen der Fusion noch immer organisatorische Mehrarbeit gebe – darum habe sie nur 50 statt wie geplant 70 Stellenprozente gestrichen. «Es ist wichtig, dass wir den Dachstock über dem Konstrukt Breite stärken», betont Rageth. «Um die Mitarbeitenden zu einer Einheit zu formieren, führen wir zusätzliche Schulungen durch.»

Krankheits- und unfallbedingte Ausfälle verursachten zudem Mehrkosten. Nach Abgängen im Sekretariat wurde die 100-Prozent-Stelle einer Kirchgemeindeschreiberin geschaffen, die per Juni beginnt. Allgemein verschlinge die Suche nach neuen Mitarbeitenden wegen des ausgetrockneten Arbeitsmarkts viel Zeit und Geld, so Rageth. Für den per Juni zurücktretenden Brüttener Pfarrer Matthias Bordt läuft seit Monaten die Suche; vorläufig übernehme ein Verweser aus Zürich seine Stelle.

Gutes zu berichten gebe es von den Anlässen: «Diese sind wieder viel stärker besucht als zu Corona-Zeiten», freut sich Rageth. «Man spürt, dass viele Leute Nachholbedarf hatten.»

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