Japankäfer: Tilgung des Befalls ist weiterhin das Ziel
In Kloten wird weiterhin gegen den Japankäfer vorgegangen. Ziel ist, den gebietsfremden Schädling, der im Juli 2023 entdeckt wurde, vor Ort auszurotten und seine Ausbreitung auf jeden Fall zu verhindern.
Der Kampf gegen den Japankäfer in Kloten geht weiter. Dank verschiedener Massnahmen hat sich das vom Schädling betroffene Gebiet im vergangenen Jahr nur um rund 100 Meter ausgedehnt, teilt die Zürcher Baudirektion mit. Die allermeisten der rund 2700 gefangenen Käfer wurden im vergangenen Sommer bei einem Fussballplatz auf der besonders betroffenen Sportanlage Stighag in Kloten gefunden.
Massnahmen auch in dorfblitz-Region
Da die Flugsaison des Käfers voraussichtlich Mitte Juni beginnt, gelten ab dann wieder Massnahmen und Verbote. Dazu zählt das Verbot, zwischen 10. Juni und 30. September Grüngut aus Kloten weg zu transportieren – das gilt auch für die Pufferzone rund um Kloten, wozu Bassersdorf, Nürensdorf und Brütten gehören. Die Grüngutabfuhr der Gemeinden kann hingegen normal genutzt werden.
Bewässern verboten
In der genannten Zeit gilt zudem in Kloten ein Bewässerungsverbot für alle Grün- und Rasenflächen. Es soll bewirken, dass diese möglichst unattraktiv werden für die Japankäferweibchen, die ihre Eier bevorzugt in feuchten Wiesen ablegen. Stattdessen sollen sie die Eier auf einer sogenannten Lockfläche ablegen, die als einzige bewässert werden darf, um möglichst attraktiv zu sein.
Lockfläche auf Fussballplatz
Die Lockfläche wird auf dem bereits am stärksten befallenen Fussballplatz angelegt, wie die Baudirektion weiter mitteilt. Dies verhindere, dass sich die Käfer auf der Suche nach geeigneten Eiablageflächen weiter ausbreiten. Der Fussballplatz wird im Herbst mit Fadenwürmern behandelt und im kommenden Frühling gefräst, damit sämtliche Japankäferlarven im Boden zerstört werden.
Noch mehr Fallen
Das Fallennetz wird dazu nochmals verdichtet. Zum Einsatz kommen Trichterfallen, in denen die Japankäfer gefangen bleiben und gezählt werden können. Eine erneute Abdeckung der Fussballplätze sei in diesem Sommer hingegen nicht notwendig, teilt der Kanton mit. Denn dank der Plastikfolie hätten die Japankäferweibchen im letzten Sommer keine Eier im Rasen ablegen können. Während der Sommermonate dezimierte die Abdeckung der Fussballplätze mit Plastikfolie die Zahl der Japankäfer zudem stark: Im Herbst befanden sich unzählige tote Japankäfer unter der Folie, die am Ausfliegen gehindert worden waren.
Ein erneuter Einsatz von Insektizid direkt auf Wirtspflanzen im öffentlichen Raum ist nur vorgesehen, wenn er entscheidend zur Tilgung des Befalls beitragen könne. Ob dies der Fall ist und welches Gebiet behandelt werden soll, beurteilt der Kanton erst im Juli.
Schäden in dreistelliger Millionenhöhe
Der Japankäfer verursacht grosse Schäden an über 400 Wirtspflanzen, darunter viele land-wirtschaftliche Kulturen wie Mais, Obstbäume, Beeren und Reben. Aber auch Bäume, Zierpflanzen wie Rosen sowie Rasenflächen nehmen Schaden. Insgesamt werden die potenziellen Schäden in der Schweiz auf mehrere hundert Millionen Franken pro Jahr geschätzt.
Erfahrungen aus den USA und aus Italien zeigen, dass die Bekämpfung des Japankäfers schwierig ist, wenn er sich einmal etabliert hat. Für die Befälle in Kloten sowie in Basel gibt der Bund deshalb als Ziel die Tilgung vor, solange die Populationen noch klein und isoliert sind. Im Tessin und im Wallis, wo sich der Japankäfer von der grossen Befallszone in Italien her kontinuierlich verbreitet, gilt hingegen eine Eindämmungsstrategie mit Massnahmen, welche die Weiterverbreitung verlangsamen sollen.