Jugendarbeit als Dorfaufgabe
Seit acht Jahren wird die aufsuchende Jugendarbeit durch den Verein «Jugendnetzwerk 8311» geleistet. Freiwillige und Vereine bieten den Jugendlichen ein Netzwerk und Anlässe. Seit anfangs Jahr ist nun Mirta Honegger Jugendarbeiterin.
Die Abkehr von einer professionellen Trägerschaft im Jugendbereich hin zu einer Dorflösung mit dem Engagement von Freiwilligen und Vereinen hat sich in Brütten bewährt. Über die vergangenen acht Jahre haben sich einige Personen um den Aufbau verdient gemacht, die jedoch kürzer treten wollen. Die Gemeinde hat daraufhin auf Antrag der dannzumaligen Ressortleiterin Erika Schäpper die Dorflösung forciert, welche immer noch funktioniert, jedoch 2024 überprüft wurde. Das Ergebnis: alle Beteiligten sind von der Lösung noch überzeugt, auch die Jugendlichen äussern sich positiv, das Gewerbe bietet ebenfalls Möglichkeiten, um reinzuschnuppern und erachtet es als sinnvoll.
Kleines Dorf, grosse Ideen
«Dennoch müssen wir als Gemeinde die Führung dieser Struktur begleiten und können sie nicht an Freiwillige delegieren», erklärt Sandra Winiger, welche im Gemeinderat die Jugendarbeitet verantwortet. Mit Mirta Honegger fand man eine interessierte Person, welche in kleinem Pensum diese Koordinationsstelle übernommen hat. Honegger hat selbst Kinder und kennt daher auch viele der Jugendlichen im Jugendtreff gut. «Bei den Jugendlichen ist durchaus eine Erwartungshaltung an den Jugendtreff da. Sie sind neugierig, wollen etwas tun und unterstützen sich gegenseitig», erklärt Honegger.
Balance finden
Zu Beginn ihrer Aufgabe hat sie beobachtet und sich ein Bild gemacht, jetzt hat sie das Ruder übernommen. «Wir müssen die Balance finden zwischen Angeboten und Anlässen, jedoch kein Überangebot schaffen, so dass Raum für Ideen der Jugendlichen bleibt. Ich muss herausspüren, wie man sie packen kann, aber auch auf sie zugehen und ihren Anteil am Gelingen des Jugendtreffs und der Freizeitarbeit thematisieren.»
Kein Wappen – ein Smiley
So beispielsweise beim neuen Logo des Jugendtreffs, bei dem die Jugendlichen einen Smiley anstelle dem Wappen der Gemeinde forcierten.
Die Suche nach einem Jugiraum gestaltet sich schwierig: der Parkplatz vor dem Jugi sei nicht ideal und werde überbaut, erklärt Sandra Winiger – dennoch sollte der Jugendraum zentral gelegen sein, damit die Jugendlichen beim Vorbeilaufen darauf aufmerksam werden. «Da sind wir noch auf der Suche», sagt Sandra Winiger.
Bildwettbewerb begeistert
Wettbewerbe erfreuen sich keiner grossen Beliebtheit bei den Jugendlichen, wie Mirta Honegger weiss. Trotzdem kam die Idee eines Bildwettbewerbs auf. Die Aufgabe war, im Umkreis von zehn Minuten Laufzeit ein Foto zu schiessen. Beim anschliessenden Voting der Jugendlichen auf Whatsapp wurden die Gewinner ermittelt. «Ich habe gestaunt, wie motiviert sie loszogen und welche coolen Bilder eingereicht wurden», sagt Honegger. (sg)