Region

Kirchengebäude auf Vordermann bringen

Gerade wurde das Pfarrhaus Brütten für knapp 115 000 Franken ausgebessert. Als Nächstes folgen die Kirche Lindau, der Ersatz der Türen beim Pfarrhaus in Nürensdorf sowie der Neubau des Pfarrhaus Steinlig in Bassersdorf.

Das Pfarhaus Brütten erstrahlt wieder in neuem Glanz mit dem sanierten Fachwerk. (bg)

Zu den attraktivsten Gebäuden in einem Dorf zählen häufig Kirche oder Pfarrhaus. Gleichzeitig sind diese oft die ältesten Gebäude und brauchen meist Fürsorge und Unterhalt. «Wir sind fast nonstop daran, kirchliche Gebäude zu sanieren», sagt Daniel Brunner, der Liegenschaftsverantwortliche bei der Reformierten Kirchgemeinde Breite. Aktuell wurden beim Pfarrhaus Brütten die morschen Balken des Fachwerks ersetzt. «Besonders auf der Wetterseite ist das Wasser nicht richtig abgelaufen, sondern in der Fassade liegengeblieben», erklärt Brunner. «An gewissen Stellen war das Holz über zwölf Zentimeter in die Tiefe morsch. Wir mussten befürchten, dass Fassadenteile abbröckeln oder Balken durchfaulen und ihre Tragwirkung verlieren.» In einer knapp dreimonatigen Aktion haben Fachleute das Material herausgekratzt, neu aufgesetzt und die Konstruktion so verändert, dass das Wasser künftig abläuft. Kosten: knapp 115 000 Franken. Schon vor einem Jahr verschlang der Unterhalt des Pfarrhauses einen Betrag in ähnlicher Höhe, als die Öl- mit einer Wärmepumpenheizung ersetzt wurde.

Dringliches erledigen

Neben diesen historischen Gebäuden, zu denen neben den jeweiligen Dorf-Kirchen besonders die Kapelle Breite mit ihren Fresken aus dem 15. Jahrhundert zählt, sind im Liegenschafts-Portfolio der Kirchgemeinde Breite auch einige Gebäude aus den 1960- und 1970er-Jahren. Das sind ebenfalls unterhaltsintensive Jahrgänge. Beim Pfarrhaus Lebernstrasse in Nürensdorf wurde letztes Jahr ein Teil der Fenster aus der Anfangszeit des Baus ersetzt; im laufenden Jahr sind die Haustüren an der Reihe. «Wir ersetzen aus Kostengründen immer nur, was dringend notwendig ist», erklärt Brunner. Bei den Sanierungen folgt die Kirchgemeinde einem Plan, der jedes Jahr geprüft und je nach Aktualität neu priorisiert wird.

Bei allen Arbeiten versucht die Kirchenpflege, behutsam vorzugehen. «Wenn möglich, lassen wir alles Historische stehen und sanieren sanft», so Brunner. Bei der Kirche Lindau zum Beispiel wird als Nächstes die alte Uhr sorgfältig restauriert, die Beleuchtung von Halogen zu LED gewechselt und das Glockenwerk saniert. Letzteres wird zu hören sein: «Dank der neuen Technik werden die Glocken nachher feiner läuten.»

Umnutzungen ermöglichen

Braucht die Kirchgemeinde ein Gebäude nicht mehr, stösst sie es ab. So geschehen etwa beim ehemaligen Waschhaus des Pfarrhauses Brütten, das ein Architekt mittlerweile zu einem schmucken Wohnhaus umgebaut hat. Oder beim Centrumshüsli in Bassersdorf, das die Kirchgemeinde günstig oder zu einem symbolischen Preis abgeben würde, weil sie das unter Schutz gestellte Haus nicht brauchen kann, aber für viel Geld sanieren müsste.

Auch das Pfarrhaus Hueb in Bassersdorf soll verkauft werden, falls der Neubau des Steinlig-Areals bei der Abstimmung nächsten Mai angenommen wird. Ebenfalls noch offen ist, was mit dem Kirchgemeindehaus Bassersdorf passiert, einem Bau aus den 1970er Jahren, der noch alte Fenster und eine Ölheizung hat. Hier stellt sich die Frage, ob sanieren oder gleich neu bauen. «Die Arbeit geht uns nicht aus», bilanziert Daniel Brunner.

Zuständig für dreizehn Objekte

Im Liegenschaftsportfolio der Kirchgemeinde Breite sind derzeit 13 Objekte (drei Kirchen, eine Kapelle, sechs Pfarrhäuser, ein Kirchgemeindehaus, die beiden oberen Stockwerke des Zentrumsgebäudes und das Centrumshüsli). Das «Filetstück» ist das Pfarrhaus Steinlig in Bassersdorf, und zwar nicht wegen des Gebäudes, sondern wegen des über 1300 Quadratmeter grossen Grundstücks an guter Lage. Stimmt die Kirchgemeindeversammlung dem Projekt im nächsten Mai zu, wird das Pfarrhaus mit einem Neubau mit sieben Wohnungen ersetzt. Eine Wohnung wird als Pfarrwohnung verwendet, die restlichen Wohnungen sollen vermietet werden und der Kirchgemeinde Einnahmen bescheren.

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