Bassersdorf

68 Mieter erhielten Kündigung

Im Basserdorfer Quartier Auenring sollen zwei Mehrfamilienhäuser totalsaniert werden und eines einem Ersatzbau weichen. Die insgesamt 68 Mietparteien aus den drei Liegenschaften müssen hierfür aus ihren Wohnungen ausziehen. Ihnen wurde die Kündigung ausgesprochen. Die drei entsprechenden Baugesuche sind derzeit öffentlich aufgelegt.

Im neusten Bauprojekt soll dieses Hochhaus nicht mehr abgerissen, sondern komplettsaniert werden. Ebenfalls saniert und teils ersetzt werden das Mehrfamilienhaus links und jenes direkt hinter dem Hochaus. (rh)

Die drei Liegenschaften Auenring 15, 17/19 und 21 gehören zum Immobilienportfolio der Swisscanto Real Estate Fund Responsible IFCA, dem Immobilienfonds der Zürcher Kantonalbank. Die Gebäude stammen aus den 60er und 70er Jahren und sind entsprechend in die Jahre gekommen. Eines der Gebäude ist eines der drei Hochhäuser, dem Wahrzeichen dieses Quartiers. Dieses hatte bereits vor Jahresfrist für Aufsehen gesorgt, als das erste von der ZKB eingereichte baurechtliche Voranfrage für einen Ersatzneubau dieses 12-geschossigen Hochhauses weichen sollte mit einer Aufstockung um rund fünf Metern auf 40 Metern.

Einsprachen wegen Schattenwurf

Dies hatte damals die Nachbarschaft, vor allem wegen des befürchteten Schattenwurfs auf den Plan rief (der dorfblitz berichtete). Die Bassersdorfer Baubehörde lehnte jedoch den «Ersatzneubau» darauf unter anderem aus Gründen ebendieser Höhenausdehnung in ihrem Vorentscheid ab, wie Patrik Baumgartner, Abteilungsleiter Bau + Werke der Gemeinde Bassersdorf bestätigte.

Nun wagt die Bauherrschaft einen neuen Versuch und legt für dieses Hochhaus ein neues Projekt vor, welches die bestehende Baute nicht mehr abreissen und aufstocken, sondern «nur» komplettsanieren will.

Dazu gehört unter anderem der Ersatz der Gebäudehülle mit Fassade, Dach und Fenster sowie eine komplette Innensanierung unter anderem mit dem Ersatz von Küchen und Bädern. Ausserdem wird die Haustechnik erneuert und ein neuer Lift eingebaut, wie von der Medienstelle der ZKB auf Anfrage zu erfahren war. Im Gesuch, das im neuen eBaugesuchs-Portal des Kantons einsehbar ist, ist auch ersichtlich, dass die derzeitigen kleinen Balkone auf 3 mal 3.5 Metern erweitert werden sollen.

«Der tiefe Eingriff in die bestehende Bausubstanz, verunmöglicht es, dass die bestehenden Mieterinnen und Mieter während der Bauarbeiten in ihren Wohnungen bleiben können.»

Adrian Vonlanthen, Mediensprecher Zürcher Kantonalbank

Erweiterung und Ersatzneubau

Ebenfalls einer Komplettsanierung unterzogen werden soll von der gleichen Bauherrin das sechsgeschossige Mehrfamilienhaus Auenring 15. Auch dieses Gebäude soll später grössere Balkone sowie einen Anbau erhalten. Abgebrochen werden soll dagegen, so das entsprechende Baugesuch, das dritte Gebäude, ein viergeschossiges Doppelmehrfamilienhaus im Auenring 17/19. Es soll einem Ersatzneubau ebenfalls mit grösseren Balkonen weichen.

Kündigungen mit langer Vorlaufzeit

Wie von der ZKB-Medienstelle weiter zu erfahren war, müssen 68 Mietpartien aus ihren Wohnungen ausziehen. In der Antwort auf die entsprechende Frage heisst es: «Der geplante Ersatzneubau bei Gebäude 17/19 sowie die geplanten umfassenden Sanierungen bedeuten einen tiefen Eingriff in die bestehende Bausubstanz, die es verunmöglichen, dass die bestehenden Mieterinnen und Mieter während der Bauarbeiten in ihren Wohnungen bleiben können. Diese haben wir im Rahmen von Informationsanlässen über die geplanten Sanierungen informiert zudem wurden die Kündigungen mit langer Vorlaufzeit ausgesprochen.» Jene Mieterinnen und Mieter, welche nach der Totalsanierung und dem Neubau wieder eine Wohnung mieten möchten, würde bei Interesse bevorzugt behandelt, schreibt die ZKB weiter. Doch schaut man auf den Zeitplan könnten die Bewohnerinnen und Bewohner frühestens im dritten Quartal 2027 wieder dort einziehen. Die Umsetzung des Projektes ist, falls es zu keinen Verzögerungen zum Beispiel infolge Einsprachen kommt, zwischen Frühling 2026 bis Herbst 2027 vorgesehen. Die Auflage und Einsprachefrist läuft noch bis am 20. November.

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