Bassersdorf

Hochhaussanierung eckt an

Im Auenring plant die Immobilienstiftung der Zürcher Kantonalbank einen Ersatzneubau eines der drei Hochhäuser in Bassersdorf. Das ruft nun Skeptiker auf den Plan, welche die Höhe und den Passus Ersatzneubau als nicht rechtens ansehen.

Das gelbe Auenring-Hochhaus soll saniert werden. Als Alternative wird auch ein Ersatzneubau geprüft. (sg)

Hoch sind sie bereits, die drei Häuser im Auenringquartier und auch die einzigen Hochhäuser in Bassersdorf. Vergangene Woche lagen nun auf der Gemeinde die Pläne der Eigentümerschaft

Swisscanto Real Estate Fund Responsible IFCA, dem Immobilienfonds der Zürcher Kantonalbank, für die Liegenschaft im Auenring-Quartier auf. Darin klärt die Bauherrschaft anhand eines Vorentscheides gewisse bauliche Fragen zur Sanierung. Neu sind die Pläne nicht, hatte die Bauherrschaft doch bereits im Juni 2021 einen Bauentscheid erhalten. Anscheinend sind jedoch die technischen und baulichen Begebenheiten nicht so einfach, wie sie auf dem Papier scheinen und die Frist von drei Jahren für den Baubeginn zu eng gefasst. Erschwerend kommen die baurechtlichen Grundlagen aus dem privaten Gestaltungsplan aus dem Jahre 2007 für das gesamte Gebiet Auenring hinzu. Darin sind bereits viele Parameter gesetzt, die auch heute noch gültig sind.

Verschärfter Brandschutz

Da die drei Auenring-Häuser am äusseren Rand des Siedlungsgebietes bereits rund 34 Meter hoch sind, zählen sie zur Kategorie Hochhäuser. 2015 wurden die kantonalen Brandschutzauflagen massiv verschärft. Solange man eine Liegenschaft, die in den 70er-Jahren gebaut wurde, nicht saniert, entsprechen sie noch den älteren Brandvorschriften und scheinen wenige zu kümmern. Saniert man jedoch eine Liegenschaft, müssen sämtliche Vorschriften eingehalten werden. Im Falle des Auenring-Hochhauses wiegen diese nun schwer.

Patrik Baumgartner, Abteilungsleiter Bau + Werke, erklärt dazu: «Es geht bei dieser baurechtlichen Betrachtung im Auenring primär um die Einhaltung aller rechtsgültigen Grundlagen für einen Ersatzneubau. Mit den Anpassungen der feuerpolizeilichen Vorschriften wurden aktuelle Erkenntnisse für den Schutz von Personen neu definiert.» Diese sind insbesondere bei Hochhäusern bedeutend. Daher dauere die Planung für die Sanierung oder einen Ersatzneubau nun bereits mehrere Jahre. Bei der Analyse sei offenbar die Bauherrschaft zu weiteren Erkenntnissen gelangt, welche sie jetzt mit einem Vorentscheid absichern wollen, so Baumgartner.

Viele Fragen offen

In der Tat ist bei der öffentlichen Auflage in den Akten zu lesen, dass die Bauherrschaft «aus bautechnischen und wirtschaftlichen Gründen den Lösungsansatz Ersatzneubau am Auenring 21 weiterverfolgt». Dazu stellen sie zwölf Fragen, neben den Aussenmassen auch Fragen zur Feuerwehrzufahrt, zum Schattenwurf, grösseren Balkonen und dem brandschutztechnisch geforderten zweiten Treppenhaus. «Es ist für mich nicht erstaunlich, dass ein Ersatzneubau angedacht wird. Die Raumhöhen wären durch die geforderte Beplankung der Böden und Decken unter 2,30 Metern, womit sie das Baugesetz nicht einhalten könnten.» Im Gestaltungsplan sind jedoch zwölf Geschosse für diese Bauten vorgeschrieben. Durch die dem Baugesetz angepassten Raumhöhen und Zwischenböden wächst der Bau inlusive technische Anbauten somit auf rund 40 Meter Höhe, was nun einige Gegner auf den Plan ruft, welche das Thema Hochhäuser in Bassersdorf schon länger verfolgen.

«Unsere Behörde prüft Pläne oder auch solche Vorentscheid-Fragen nach den gültigen Vorgaben und vorliegenden Fakten, die herrschen»

Patrik Baumgartner, Abteilungsleiter Bau + Werke

Patrik Baumgartner erklärt dazu: «Unsere Behörde prüft Pläne oder auch solche Vorentscheid-Fragen nach den gültigen Vorgaben und vorliegenden Fakten, die herrschen. Baurechtliche Beurteilungen dürfen somit nicht aktuelle politische Haltungen widerspiegeln.» Dass die Baubehörde die Akten öffentlich aufgelegt hat, deute bereits auf eine Vorprüfung hin, denn: «Projekte, die einer ersten Prüfung nicht standhalten, werden nicht aufgelegt.» Das Projekt Auenring wird mit Sicherheit noch einiges zu reden geben.

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