Verselbstständigung wird verschoben auf 2026
Eine Betriebsanalyse des Alters- und Pflegezentrums Breiti (APZ) zeigte Handlungsbedarf bei den Finanzen, der Organisation und Führungsstruktur auf. Dies führt nun zu einer Verzögerung beim angestrebten Ziel der Loslösung von der Gemeindestruktur.

Der Gemeinderat Bassersdorf hat den Betrieb des Alters- und Pflegezentrums Breiti (APZ) in den letzten Monaten vertieft untersucht, wie sie in einer Mitteilung schreiben. Das Resultat: Das Kerngeschäft der Betreuung und Pflege der Bewohnenden erhält ein gutes Zeugnis. In den Bereichen Finanzen, Organisation und Führungsstruktur gebe es jedoch Handlungsbedarf. So wurde denn auch der zweite Termin einer eigens ins Leben gerufenen Dialoggruppe, mit der man Erkenntnisse spiegeln wollte, abgesagt.
Zufrieden mit Pflege
«Die Pflege ist das Wichtigste für die Bewohnenden und Angehörigen und dass die Analyse hier gute Ergebnisse zeigt, stimmt uns froh», sagt Selina Stampfli, Ressortleiterin Gesellschaft. Ein wichtiger Punkt für die Betriebsanalyse war auch das Defizit von rund 850 000 Franken, welches im APZ 2024 resultierte. Der Gemeinderat veranlasste deshalb eine Standortbestimmung mit dem Ziel, vertiefte Erkenntnisse über den Betrieb zu erhalten. Nachdem man die Bettenzahl von einigen Doppelzimmern auf Einzelzimmer verringerte – ein oft gestellter Wunsch der Bewohnenden – geht die Rechnung mit den rund 50 betriebenen Betten wirtschaftlich anscheinend nicht auf. «Zudem sind auf drei Stockwerken Stationen untergebracht, welche personell und auch strukturell nicht effizient betrieben werden können», sagt Stampfli ergänzend.
«Es ist ein ungemütlicher Weg und wir brauchen Zeit, um die Erkenntnisse einzuordnen und zu verarbeiten. Daher haben wir entschieden, dass die Abstimmung über die Verselbstständigung auf nächstes Jahr verschoben wird.»
Eine Sofortmassnahme ist nun die Anpassung der Führungsstruktur: Die Co-Leitung des APZ Breiti wird aufgelöst und durch eine Gesamtleitung ersetzt. Hier läuft zurzeit das Bewerbungsverfahren. Damit sollen die Zuständigkeiten klarer geregelt werden und die Gesamtleitung soll sich stärker auf die Strategie und Führungsaufgaben konzentrieren.
Selina Stampfli dazu: «Die Leitung muss näher am Betrieb sein und die nötige Fachkompetenz mitbringen, um diese Arbeit zu verstehen. Im Bereich Finanzen muss eine ständige Kontrolle und Prüfung stattfinden – das Defizit ist jetzt so eklatant und der Gemeinderat musste handeln.»
Ausschuss erarbeitet Vorschläge
Weitere Massnahmen und Vorschläge sollen durch einen eingesetzten Ausschuss erarbeitet und allenfalls noch im Laufe dieses Jahres umgesetzt werden. Dieser setzt sich aus Personen des Gemeinderats, der Verwaltung und des APZ Breiti zusammen und wird durch externe Fachpersonen begleitet. Beispielsweise für die in einzelnen Bereichen zu hohen Betriebskosten wie beispielsweise der externen Wäscherei.
«Es ist ein ungemütlicher Weg und wir brauchen Zeit, um die Erkenntnisse einzuordnen und zu verarbeiten. Daher haben wir entschieden, dass die Abstimmung über die Verselbstständigung auf nächstes Jahr verschoben wird», erklärt Stampfli. Das erklärte Ziel sei es, einen gesunden Betrieb zu übergeben.