Brütten

Opernbühne im Taschenformat

Von aussen ein unscheinbares Wohnhaus, im Innern ein Raum für Kultur – die Bühne Z, welche die Mezzosopranistin Rosina Zoppi in Brütten eröffnet hat. Mit der ersten Aufführung in den neuen Räumen begeisterte sie bereits die Besucher.

Stimmgewaltig und szenisch gehaltvoll trumpfen die Sängerinnen und Sänger auf. (sg)

Sind die Besucher der «Oper im Knopfloch» Teil der Oper oder doch nur Zuhörer? Es spielt keine Rolle, ist doch die Nähe zu den Solistinnen und Solisten ein wichtiger Pfeiler dieser speziellen Opernaufführung, welche die Brüttenerin Rosina Zoppi vor über 20 Jahren ins Leben gerufen und in der Musikwelt etabliert hat. Vor gut zwei Wochen war «Der Pralinésoldat», ein Musiktheater von Oscar Straus, zu Gast an der Unterdorfstrasse 12. Dort hat sich die Mezzosopranistin Rosina Zoppi ihre eigene «Studiobühne Z» im oberen Stock ihres Wohnhauses eingerichtet. Eine persönliche Atmosphäre mit viel Nähe zum Geschehen.

Nähe zu Künstlern

Die gut 35 Besucher teilen sich den Raum an diesem Novembertag mit den Künstlern und sehen jedes Detail der Mimik der spielfreudigen Sängerinnen und Sänger. Die Vorführung gewinnt so noch an Intensität – neben der atemberaubenden Stimmgewalt der professionellen Künstler zeigen alle auch schauspielerische Fähigkeiten und szenische Dramaturgie. Das Gefühl, musikalisch im Opernhaus zu sein und dennoch in der Intimität des Studio-Raumes macht den Reiz dieser Aufführung aus.

Ebenen und Sprachen fordern

Das Stück ist abwechslungsreich, spielt doch die Inszenierung mit verschiedenen Ebenen: Einerseits die Operette mit der Handlung von 1908, unterbrochen von Regieanweisungen des Regisseurs einer 1950er-Jahre Verfilmung sowie die Transformation in die heutige Zeitebene. Das Publikum belohnt diese gute Inszenierung und Situationskomik mit einigen Lachern. Die Operette wird mehrsprachig aufgeführt, so wird munter zwischen Deutsch und Englisch gewechselt und zuletzt führt das Schweizerdeutsch in die heutige Zeit zurück. Ein gelungener Schachzug, ist das Publikum so noch enger an die Handlung geknüpft und gefordert. Am Ende finden sich alle Akteure im Raum wieder und der langanhaltende Applaus deutet darauf hin, dass es den Besuchern gefallen hat.

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