Region

Starke Regenfälle füllen Bäche

Die starken Regenfälle der vergangenen Tage haben bei den Feuerwehren im dorfblitz-Gebiet nicht zu vermehrten Einsätzen geführt – die Lage blieb erstaunlich ruhig.

Die Feuerwehr Bassersdorf ist mit neuen Hochwassersperren gerüstet für den Ernstfall. (zvg)
Die neuen Hochwassersperren der Feuerwehr Bassersdorf wurden bei einer Übung erstmals eingeführt. (zvg)
Der Auenbach führt doch mehr Wasser als auch schon. (fb)
Beruhigend zu sehen: der Pegel war schon höher... (fb)
Trotz viel Wasserspass braucht diese Ente zwischendurch ihre Ruhe. (fb)

Während der Süden Deutschlands und Bayern unter Wasser steht, kam die Schweiz noch verhältnismässig glimpflich davon. Ebenso die dorfblitz-Region, wie eine Anfrage bei den Feuerwehrkommandanten in Bassersdorf und Nürensdorf-Brütten ergab. «Wir sind erstaunlicherweise gut davongekommen», sagt Tony Weiss, Kommandant der Feuerwehr Altbach. Auch Stefan Vogler von der Bassersdorfer Feuerwehr konnte über keinen einzigen Einsatz berichten wegen der Niederschläge. Die Bilanz: drei Einsätze im dorfblitz-Gebiet, aber nicht einmal alle wegen des Regens.

Bei der Gebäudeversicherung Kanton Zürich (GVZ) sind bis jetzt über 60 Schadenmeldungen aufgrund der starken Regenfälle der vergangenen Tage eingegangen, wie der Kanton in einer Medienmitteilung schreibt. Die Feuerwehren im Kanton Zürich hätten seit vergangenem Freitag über 450 Einsätze geleistet. Gefordert wurden die Einsatzkräfte insbesondere in den Bezirken Affoltern, Dietikon, Zürich, Horgen, Meilen, Uster, Winterthur, Pfäffikon und Hinwil. Aber auch in den anderen Bezirken standen und stehen die Feuerwehren in hoher Einsatzbereitschaft (Hochwasserschutz), so der Kanton.

«Für uns in Bassersdorf sind starke Gewitter, welche sich im Bereich Nürensdorf-Brütten entleeren, die grösste Gefahr.»

Stefan Vogler, Kommandant Feuerwehr Bassersdorf

Altbach schwillt schnell an

Stefan Vogler sagt zu den starken Regenfällen: «Für uns in Bassersdorf sind starke Gewitter, welche sich im Bereich Nürensdorf-Brütten entleeren, die grösste Gefahr.» Das könne dazu führen, dass die Wassermenge im Altbach von rund 200 Litern pro Sekunde auf 7000 Litern pro Sekunde innert kürzester Zeit – «wir sprechen hier von 20 Minuten» – ansteige. «Die kritische Grenze liege so ab 8000 Litern pro Sekunde», erklärt Vogler.

Jedoch sei nicht allein der Klimawandel für häufigere und stärkere Gewitter verantwortlich, die Problematik habe sich in den vergangenen Jahren auch durch die zusätzlichen Objekte in den Nachbargemeinden, deren Dachabläufe direkt in die Gewässer geführt würden und nicht im Boden versickerten, hervorgerufen.

Hügeliges Gelände hilft Feuerwehr Altbach

Tony Weiss bestätigt dies: «Es muss schon sehr heftig in sehr kurzer Zeit regnen, dass etwas passiert.» Das Gelände in Brütten und Nürensdorf sei hüglig und man habe die Fliessrichtungen daher gut im Griff und vor allem im Auge. «Da einige Bauern im Korps Dienst leisten, haben wir eigentlich genügend Beobachter jederzeit im Gebiet draussen», meint Weiss mit einem Schmunzeln. In den vergangenen Wochen seien die Niederschläge zudem sehr konstant gewesen, wodurch die zusätzliche Wassermenge im normalen Bachbett abgeführt werden konnte.

Situation laufend beobachten

Beide Kommandanten bekräftigen jedoch, dass sie bei einer solchen Wetterlage die Situation laufend beobachtet hätten, um frühzeitig eingreifen zu können und nicht abzuwarten, bis ein Vorfall eintreffe. In Bassersdorf wurde im vergangenen Jahr das Hochwasserkonzept überarbeitet und zusätzliche Hochwassersperren beschafft. «Das Kader wurde bereits geschult, so dass die Materialien bei Bedarf schnell in den Einsatz gebracht werden können», sagt Vogler. «Damit hoffen wir, für allfällige Extremsituationen gerüstet zu sein.»

Diesen Artikel können Sie liken!

Werbung