Region

Sonnige Zeiten für Solaranlagen

Der Bestand an Dächern mit Photovoltaik-Anlagen in der Region wächst. Besonders in Bassersdorf hat die Nachfrage nach Solaranlagen deutlich zugenommen. Auch für Nürensdorf und Brütten stellt die Solarenergie einen wichtigen Pfeiler der Energiepolitik dar. Lohnt es sich, seine Dachziegel gegen Solarzellen zu tauschen?

Rund 200 Quadratmeter umfasst die Solaranlage auf der Mehrzweckhalle des Schulhauses Chapf. (fr)

Beste Werbung für Solaranlagen machte der Monat Juli nicht. Die vielen Regenwolken stellten sich tagelang zwischen Sonne und Hausdächer, sodass die Solarzellen aufgrund der seltenen Sonnenstunden wenig Storm produzieren konnten. Damit in sonnenreicheren Monaten profitiert werden kann, hat der Bestand an Photovoltaik-Anlagen (PV) gemäss dem Schweizerischen Fachverband Swissolar in den letzten Jahren stark zugenommen. Derzeit können die in der Schweiz verbauten Solarzellen vier Prozent des schweizweiten Strombedarfes abdecken. Hat das dorfblitz-Gebiet in den letzten Jahren einen ebenso grossen «Solarboom» erlebt?

Anstieg in Bassersdorf

Mit Blick auf die Gemeinde Bassersdorf erzählt Hanspeter Schmid, Bereichsleiter Hochbau und Baubewilligungen: «In diesem Jahr wurden bereits mehr Solaranlagen installiert als im Jahr 2020. Die Tendenz über die letzten Jahre ist tatsächlich stark steigend.» In diesem Jahr wurden via Meldeverfahren zwölf PV-Anlagen auf Hausdächern bewilligt, Ende Jahr werden es gemäss Schmid um die 20 neue Anlagen sein. Die Zählung umfasst keine Neubauten mit Solardächern. «Einen grossen Anteil der neu installierten Solaranlagen kommen von Familien, welche primär für ihren Eigenverbrauch Strom produzieren möchten», so Schmid.

Fokus in Nürensdorf

Während in Bassersdorf kein kommunales Förderprogramm besteht, bestehen in Nürensdorf gleich mehrere solcher Programme. Auf der Homepage der Gemeinde steht: «Die Gemeinde Nürensdorf soll die Verwendung von erneuerbaren Energien bei Um- und Neubauten ihrer Liegenschaften in vorbildlicher Weise umsetzen». So fördert die Gemeinde jede neue Solaranlage mit pauschal 1000 Franken, bei PV-Anlagen mit über 100 Quadratmetern Fläche sind die Förderbeträge höher. Seit dem Jahr 2008 hat die Gemeinde 85 000 Franken Fördergelder für 81 neue Anlagen gesprochen. Analysiert man diese Fördergelder auf deren Bezugsjahre, ist der in Bassersdorf beobachtete stark steigende Trend nicht gleich rasant. In diesem Jahr sind bisher drei Anlagen von diesem Programm gefördert worden, fünf weitere wurden bewilligt und letztes Jahr waren es vier, im Jahr 2019 deren sechs.

Solardach auf Schulhaus

Genaue Statistiken über die Anzahl installierten PV-Anlagen in Brütten liegen gemäss Bausekretär Daniel Spiess nicht vor, weshalb der Trend schwierig abzuschätzen sei: «Tendenziell haben wir in Brütten eine Zunahme an PV-Anlagen. Eine hohe Quote an Solarinstallationen beobachten wir bei Neubauten. Die Mehrheit aller Neubauten in der Gemeinde Brütten umfasst gleichzeitig die Installation einer Solaranlage mit», so Spiess. Wie auch das Schulhaus Hatzenbühl in Nürensdorf umfasst das Dach des Schulhaus Chapf in Brütten eine Solaranlage. Neben der Stromproduktion erfüllt diese eine weitere Funktion: «Wir wollen damit die Schüler bereits in jungen Jahren auf diese Anlage aufmerksam machen. Es ist eine gute Überleitung von der Diskussion über die Energiewende zur effektiven Umsetzung im Schulzimmer», erzählt Co-Schulleiter Gian Decurtins. Die Anlage umfasst rund 200 Quadratmeter Fläche, dessen Energieproduktion ist auf der Homepage der Schule jederzeit einzusehen.

Sonnige Aussichten

Die Gespräche mit den jeweiligen Verantwortlichen der Gemeinden zeigen, dass Solarenergie für alle Gemeinden derzeit ein grosses Thema ist. Unterschiede zeigen sich bei den Fördergeldern, hier ist Nürensdorf die einzige Gemeinde mit einem kommunalen Förderprogramm. Trotzdem zeigt sich in Nürensdorf kein klar steigender Trend an Solarinstallationen auf bestehenden Dächern, während dieser in Bassersdorf festzustellen ist. Eine hohe Quote an Solardächern bei Neubauten lässt sich hingegen bei allen drei Kommunen feststellen. Weiter bestätigen die Gespräche mit allen drei Gemeinden, dass sich in einer Vielzahl von Fällen eine Solaranlage nicht nur aus ökologischer, sondern auch aus ökonomischer Sicht lohnt. Damit lassen sie im regenreichen Monat Juli die Aussichten für Solaranlagen sonnig erscheinen.

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