«Viel cooler als Schule»
Am diesjährigen Zukunftstag Mitte November waren im dorfblitz-Gebiet wieder Hunderte von Schülerinnen und Schülern unterwegs. Der «dorfblitz» begleitete zwei davon.
Der zehnjährige Alessandro aus Nürensdorf hat schon im Kindergartenalter mit einer Handsäge gewerkelt, er hat eine eigene kleine Werkstatt und er mag Holz – für ihn war klar, dass er den Zukunftstag bei der Kambium Holzbau AG in Bassersdorf verbringen will. Dass er dafür schon um fünf Uhr morgens aufstehen musste, störte ihn nicht: «Ich bin ein Frühaufsteher», sagt er.
Sein erster Einsatz am Zukunftstag führte ihn zum Fotomuseum Winterthur, bei dessen Umbau die Kambium Holzbau AG involviert ist. Selbstsicher und selbständig bewegt sich der Zehnjährige auf der Baustelle, umgeht souverän die vielen Löcher im Boden und hantiert gekonnt mit dem Akkuschrauber. Mit einem «Maschineli», wie er sagt – einer Art Bagger mit speziellem Aufsatz – durfte er sogar ein Loch in den Holzboden hämmern. «Das hier ist alles viel cooler als Schule», meint er lachend.
Robustheit als Voraussetzung
Der zweite Zukunftstag-Gast ist der dreizehnjährige Alejandro aus Brüttisellen. Er beginnt am Morgen in der Werkhalle in Bassersdorf; am Nachmittag werden die beiden Schüler ihre Einsatzorte tauschen. Unter der Leitung von Produktionsleiter Xeno Bösch füllt Alejandro Isolationsmaterial in ein Holzelement, das später die Wand eines Einfamilienhauses in Ellikon werden wird. Zudem transportiert er mit einem Handstapler Dutzende Ballen mit Isolationsmaterial vom Aussendepot in die Halle, gurtet Holzbalken am Kran fest oder fixiert Holzplatten. «Ich will später sicher etwas Handwerkliches machen», sagt Alejandro.
«Ich weiss zwar noch nicht, ob ich später Zimmermann werden will – aber die Arbeit macht mir auf jeden Fall viel Spass.»
Neben handwerklichem Geschick als Grundvoraussetzung müsse man als Zimmermann auch gern draussen arbeiten, robust sein und Holz mögen, erklärt Bösch dazu. An manchen Tagen sei man abends wegen der strengen körperlichen Arbeit «ziemlich gerädert».
Die Kambium Holzbau AG hat laut Geschäftsführer Marco Schäuble am Zukunftstag jedes Jahr mehrere junge Gäste. Meistens eher Schüler als Schülerinnen, denn der Frauenanteil bei den Zimmerleuten ist in der Regel im einstelligen Prozentbereich. Einer, der jetzt schon weiss, dass er nächstes Jahr wiederkommen will, ist der zehnjährige Alessandro. «Ich weiss zwar noch nicht, ob ich später Zimmermann werden will – aber die Arbeit macht mir auf jeden Fall viel Spass.»