Zu Besuch beim Samichlaus und seinem Schmutzli
Am Samstag, 7. Dezember, trotzen viele Familien aus der Region dem garstigen Wetter und besuchten den Samichlaus und den Schmutzli. In der Waldhütte Oberwil warteten diese mit ihrem Pony und Chlaussäcken auf viele erwartungsfrohe Kinder.
Ein ausgesteckter Rundgang führte die Kinderschar mit ihren Eltern ab dem Golfparkplatz Breitenloo zur Waldhütte Oberwil, wo Samichlaus und Schmutzli auf sie warteten. Diese hörten sich die Verse der Kinder an, lobten und tadelten gelegentlich und gaben jedem Kind einen gefülltem Chlaussack.
Organisiert war der Anlass von der Holzkorporation Oberwil in Zusammenarbeit mit der Ludothek Nürensdorf. Michel Chappuis, ehemaliger Präsident der Holzkooperation, hat den Anlass auch dieses Jahr wieder organisiert. «Vor der Pandemie ging der Samichlaus zu den Kindern, welche auf dem Dorfplatz geduldig warteten. Da war es schon dunkel. Mit ganz vielen Leuten auf dem Platz», erinnert sich Chappuis. In der Pandemie seien die Kinder und ihre Eltern dann notgedrungen tröpfchenweise zum Chlaus in den Wald gekommen. Dies habe sehr gut geklappt, sodass man dieses Konzept beibehalten habe, so Chappuis weiter. Seine Ehefrau Denise arbeitet in der Ludothek. «Wir haben achtzig Päckchen vorbereitet, letztes Jahr waren es 75 und alle kamen weg», erzählt Denise Chappuis. Dass die Kinder hier sind, trotz dem regnerischen Wetter, findet sie «cool».
«Samichlaus, du bisch ja ganz durchfrore
rot und blau sind dini Ohre,
Schnauz und Bart mit Iis bekränzt,
d’Auge tropfet, d’Nase brännt.
Gäll, au d’Finger tüend der weh,
lueg da häsch än heisse Tee.»
Dem Samichlaus annähern
Daniel und Chiara aus Nürensdorf, seit drei Jahren in der Schweiz, versuchen sich der Schweizer Kultur anzunähern und sind deshalb mit ihren jungen Mädchen, die bereits Schweizerdeutsch sprechen, ebenfalls beim Samichlaus zu Besuch. Ihre ältere Tochter Sophia, sechs Jahre alt, hat dem Samichlaus ein kleines Buch mitgebracht, das sie selbst angefertigt hat.
Patrizia Baltensperger aus Brütten ist mit ihrem Ehemann und ihren zwei Kindern zum ersten Mal dabei: «Es war wirklich toll hier; trotz des Regens», sagt sie. Ihre Tochter, die sich am Anfang noch etwas vor dem Samichlaus fürchtete, hatte schlussendlich ein schönes Erlebnis: sie kannte das Pony des Samichlaus! Familie Schur, mit ihrer mutigen dreijährigen Tochter Emma, die dem Samichlaus einen Vers aufgesagt und ihm mitgeteilt hat, dass sie keinen Schnuller mehr brauche, ist ebenfalls mit von der Partie. Familie Quadraccia aus Nürensdorf ist heuer zum zweiten Mal dabei. Es habe ihr Spass gemacht, sagt Mutter Désirée.