Bassersdorf

Kein Glattalbahnanschluss für Bassersdorf: Zusammenschluss aus Richtplan gestrichen

Mitte Dezember startete die öffentliche Auflage der Teilrevision 2020 des kantonalen Richtplans. Darin hat der Regierungsrat den Zusammenschluss der Glattalbahn gestrichen.

Mitte Dezember startete die öffentliche Auflage der Teilrevision 2020 des kantonalen Richtplans. Darin hat der Regierungsrat den Zusammenschluss der Glattalbahn gestrichen.

Der Regierungsrat hat Mitte Dezember das Mitwirkungs­verfahren eingeleitet und die Teilrevision 2020 des kantonalen Richtplans öffentlich aufgelegt. Bis Ende März 2021 können sich die Behörden und die Bevölkerung dazu äussern. Erstmals sogar über eine Webapplikation «eVernehmlassung». Auffallend im publizierten Richtplandokument ist die Streichung der Tramverlängerung zwischen Dietlikon und Bassersdorf. Der Regierungsrat begründet diese Streichung mit dem Ergebnis der Überprüfung des Nachfragepotenzials für diese Verbindung. In Schlussbericht anfangs 2019 wurde erwähnt, dass «im betreffenden Gebiet auch auf lange Sicht kein nennenswertes Nachfragepotenzial besteht.»

Zu wenig Potenzial

Demgegenüber stellt der Kanton fest, dass «diesem geringen Nutzen aber hohe Investitions- und Betriebskosten gegenüberstehen, die sich somit nicht rechtfertigen lassen.» Selbst die Erwähnung im Richtplan führe zu Kosten und Unsicherheiten bezüglich der künftigen Linienführung und behindere auch andere Projekte.
Ebenfalls im selben Richtplan-Eintrag sind auch noch weitere Verlängerungen erwähnt, die eine davon vom Flughafen bis Bahnhof Bassersdorf. Dieser Eintrag bleibt bestehen und ein Vorprojekt bereits abgeschlossen. Darin soll die Tramlinie vorerst nur bis zum Grindel verlängert werden. Eine spätere Verlängerung sogar bis zum Bahnhof Bassersdorf bleibt mit dem Richtplaneintrag weiterhin möglich.

Dynamik wenig abschätzbar

Für Gemeindepräsidentin Doris Meier-Kobler ist dieser Entscheid enttäuschend. «Aus Sicht des Gemeinderates wäre der Zusammenschluss eine attraktive Verbindung mit dem ÖV in Richtung Dietlikon, dem Innovationspark Dübendorf, Stettbach und Stadelhofen.» Der Zusammenschluss sei ein Generationenbauwerk und die Dynamik der Entwicklung im mittleren Glattal könne heute noch wenig abgeschätzt werden, erklärt Meier und ergänzt, dass eine verkehrliche Reaktion auf eine stärkere Entwicklung als angenommen dank dieses Eintrags auch nach 2050 noch möglich wäre. «Der Gemeinderat ist der Meinung, dass die Richtplanung genau dafür da ist, eine vorausschauende Planung auch mehr als 30 Jahre in die Zukunft zu machen. Wir sind auch der Ansicht, dass verschiedene Indikatoren im Bericht zu wenig hoch oder von den Partnern in der Studienbearbeitung unterschiedlich bewertet wurden. Schlussendlich sind wir mit unserer Haltung unterlegen, unsere Minderheitsmeinung wurde im Schlussbericht jedoch dargelegt.»
Jetzt bleibt dem Gemeinderat Bassersdorf nur, sich nochmals einzubringen. Meier-Kobler dazu: «Der Gemeinderat hat sich in der Diskussion für ein Beibehalten des Eintrages ausgesprochen und wir werden unsere Argumente nochmals in der Vernehmlassung darlegen. Schlussendlich wird der Kantonsrat diesen Entscheid wohl in den nächsten ein bis zwei Jahren fällen.»

Die Glattalbahn im Porträt

«Der Gemeinderat hat sich in der Diskussion für ein Beibehalten des Eintrages ausgesprochen und wir werden unsere Argumente nochmals in der Vernehmlassung darlegen. Schlussendlich wird der Kantonsrat diesen Entscheid wohl in den nächsten ein bis zwei Jahren fällen.»

Doris Meier

Diesen Artikel können Sie liken!

Werbung