Bassersdorf

Basi-Böögg verspricht schönen Sommer

Das 23. Bassersdorfer Sechseläuten verspricht einen guten Sommer: Nur sechs Minuten und 16 Sekunden brauchte der «alternative Böögg», bis sein Kopf explodierte. Der Traditionsanlass fand unter einem verschärften Sicherheitskonzept statt.

Der Böögg symbolisierte die Verzweiflung an der Welt. Nach sechs Minuten und 16 Sekunden machten ihm die Flammen den Garaus. (rh)

Während noch vor einem Jahr ein starker Westwind die damalige Bööggin innert weniger Minuten in Flammen aufgehen liess, wehrte sich die weisse Gestalt mit zum Kopf erhobenem Arm etwas länger, sich den lodernden Flammen zu ergeben. Mehrere hundert Schaulustige jeden Alters verfolgten das traditionelle Spektakel auf der Bassersdorfer Sechseläutenwiese hinter dem alten Dorfschulhaus.

Nachdenklicher Böögg

Welches «Sujet» hatten die Verantwortlichen des Komitees der Bassersdorfer Zünfte diesmal ausgeheckt? «Der diesjährige Böögg verzweifelt am Zustand der Welt, weshalb er sich demonstrativ mit der linken Hand an den Kopf greift», sagt Zeremonienmeister Chrigel Weiss. Verzweiflung über die zahlreichen Probleme in der Welt, aber auch, so Weiss, «wegen einiger einzelner frustrierter Bürger, die mit einer Klagewelle ganze Feste zerstören können.» Gemeint war ein Bürger aus Zürich, der mit einer Beschwerde wegen zu lauten und gefährlichen Böllern an den Bezirksrat Bülach gelangte. Dieser erliess zwar kein Verbot, forderte jedoch den Gemeinderat auf, bei der Erteilung der Bewilligung strenger auf die Sicherheitsvorschriften zu achten, was bei den Vorbereitungen sogar die Polizei auf den Platz rief, die alles genau kontrollierte.

Grosser Sicherheitsradius

Dies brachte nun die Organisatoren dazu, die Sicherheitsabstände rund um den Böögg auf 22 Metern zu erweitern, was die Zuschauer bis an den äussersten Rand der grossen Wiese hinter die Absperrbänder drängte. Die Zünfte durften sich nicht mehr um den brennenden Böögg bewegen, sondern umschritten den Platz in einer 15-minütigen Aufwärmrunde und mussten sich dann ebenfalls zurückziehen, bevor der Scheiterhaufen unter der weissen Gestalt erst um 18.15 Uhr von Werner «Helmi» Hermann, dem Bööggbauer, angezündet werden konnte.

Zepterübergabe an Marschall

Doch sowohl Zünfter wie Zuschauende nahmen es meist gelassen und freuten sich ob des schönen Wetters und der ausgelassenen Stimmung auf dem Platz. Erleichterung zeigte Roland Mächler, seit November neuer Marschall des Komitees der Bassersdorfer Zünfte. Als Verantwortlicher des Vereins oblag ihm, sich um all die verschärften Bewilligungen von Behörden und Polizei zu kümmern. «Es fällt mir ein Stein vom Herzen, dass alles gut gegangen ist», gestand er im Anschluss an die Veranstaltung.

Locker nehmen durfte es die abgetretene Marschall Katja Rettich, die zehn Jahre lang das Zepter geführt hat. Sie durfte als Ehrengast bei der Zunft zum Rüttler auf dem Wagen mitfahren und Rosen verteilen. Sie ist jetzt «Kreiselweise» und Ehrenzünfterin. Weiterhin mittun wird sie bei der neu gegründeten Zunft zur Puffbrause, die dieses Jahr «auf Bewährung» dabei war.

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