Bassersdorf

Den Karton zuhause abholen lassen

Statt mit dem Auto zur Sammelstelle zu fahren, sollen die Bassersdorfer künftig ihren Karton vor dem Haus abholen lassen können – so die Idee einer Petition.

SVP lanciert Petition für monatliche Kartonabfuhr (bg).

In vielen Zürcher Gemeinden kommt einmal bis mehrmals pro Monat die Kartonabfuhr und holt den Altkarton vor der Haustüre ab – nicht so in Bassersdorf und Baltenswil. Das soll sich nun aber ändern für die rund 12 000 Einwohnerinnen und Einwohner; zumindest gemäss Vorschlag der kommunalen SVP. Diese hat vor rund zwei Monaten eine Petition lanciert, in der sie Unterschriften für eine «regelmässige, mindestens monatliche Kartonabfuhr direkt vor der Haustüre» sammelt.

«Gerade für Familien, ältere Menschen oder Haushalte ohne Auto ist der Weg zur Sammelstelle beschwerlich», sagt Biagio Rizzo, Präsident der SVP Bassersdorf. «Eine monatliche Abfuhr würde die Fahrten zur Sammelstelle Ufmatten deutlich reduzieren – gut für die Umwelt und den Alltag vieler Familien.» Ausserdem weist die SVP auf die geplante Verlegung der Strasse zwischen Bassersdorf und Baltenswil hin, was den Zugang zur Sammelstelle zusätzlich erschwere. «Ein weiterer Grund, jetzt zu handeln», heisst es.

200 Unterschriften gesammelt

Bis Mitte Mai kamen rund 200 Unterschriften zusammen. «Das zeigt deutlich, dass das Anliegen vielen Menschen wichtig ist», sagt Biagio Rizzo. Die Petition läuft noch wenige Tage, bis am 31. Mai. Geplant ist, die Unterschriften Anfang Juni an die Behörden respektive die Gemeindevertretung zu übergeben.

Nicht kostendeckend

Diese wird das Anliegen dann eingehend prüfen. «Die Altkartonmengen nehmen seit Jahren zu. Eine Aufnahme einer dezentralen Sammlung könnte durchaus eine Lösung sein, wurde jedoch noch nicht im Detail mit den Kostenfolgen geprüft», sagt Patrik Baumgartner, Abteilungsleiter Bau + Werke. Er gibt zu bedenken, dass Kartonsammlungen aktuell aufgrund der Marktpreise schon mit der zentralen Sammelstelle nicht kostendeckend seien. «Eine dezentrale Sammlung durch einen externen Transporteur würde diese finanzielle Situation noch verschlechtern.»

Durch Gebühren finanziert

Da die Abfallentsorgung gebührenfinanziert sei, müsse sie aber kostendeckend sein. Das darum für Defizite geschaffene Spezialfinanzierungskonto sei aktuell wegen einer einmaligen Auszahlung von Geldern auf einem guten Stand. «Sinkt es auf einen zu tiefen Betrag, müssen allenfalls die Abfallgebühren angepasst werden», erklärt Baumgartner.

Biagio Rizzo zeigt sich zuversichtlich, dass das Anliegen realistisch ist: «Zumal vergleichbare Gemeinden eine Kartonabfuhr bereits eingeführt haben.»

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