Drei Frauen wollen in die Sozialbehörde
Jeta Doko, Mellita Gerlach und Sandra Riklin kandidieren für den nach dem Rücktritt von Regula Gähwiler freiwerdenden Sitz in der Sozialbehörde. Gewählt wird am 3. März.
Gutes tun für die Gesellschaft und sich für soziale Gerechtigkeit einsetzen: Das wollen alle drei Kandidatinnen, die sich für den freiwerdenden Sitz in der Sozialbehörde bewerben. «Ich kann gut mit sozial Benachteiligten umgehen und habe bei meiner Arbeit im Familienbetrieb schon viel mit Behörden zusammengearbeitet», sagt Jeta Doko, die mit 27 Jahren jüngste Kandidatin. Sie ist Bürokauffrau mit Berufsmatura, hat albanische Wurzeln und seit ihrer Geburt eine leichte körperliche Behinderung – sie hinkt. «Ich weiss, wie es ist, nicht immer nur auf der Sonnenseite des Lebens zu stehen.» Ihr Alter sieht sie als Trumpf: «Ich kann auch junge Leute gut repräsentieren.» In ihrer Freizeit trifft sie sich gern mit Freunden oder betätigt sich kreativ; sie malt und zeichnet beispielsweise gern. Politische Erfahrung hat sie keine und kandidiert als Parteiunabhängige. Der Name Doko ist in politischen Kreisen in Bassersdorf allerdings bekannt: Ihr Bruder ist Präsident der lokalen FDP.
«Ich weiss, wie es ist, nicht immer nur auf der Sonnenseite des Lebens zu stehen.»
Ebenfalls als Unabhängige ins Rennen geht Mellita Gerlach. Die 56-jährige Sachbearbeiterin ist bereits Mitglied des Wahlbüros und interessiert sich für die Arbeit in der Sozialbehörde: «Ich finde die einzelnen Fälle spannend, und wie man sich da einbringen und etwas bewirken kann», sagt sie. Zudem würde sie gern mit den anderen Behördenmitgliedern zusammenarbeiten. Die Chance, gewählt zu werden, sieht sie bei allen drei Kandidatinnen gleich hoch. Als Einzige der Kandidatinnen hat sie nicht vor, Werbung für die Wahl zu betreiben, sondern möchte im Hintergrund bleiben.
Die im Dorf bekannteste Persönlichkeit dürfte Sandra Riklin sein. Die 45-jährige Jugendarbeiterin und Katechetin bei der reformierten Kirche Breite setzt sich «seit vielen Jahren für soziale Gerechtigkeit und das Wohlergehen unserer Gesellschaft ein», sagt sie. Zudem arbeitet sie seit Beginn des Ukrainekrieges mit der Asylkoordination und dem Sozialamt Bassersdorf zusammen und war für drei Monate zur Unterstützung bei der Gemeinde angestellt.
«Nach einen Schicksalsschlag war ich selbst vorübergehend Sozialhilfebezügerin. Ich weiss, wie es ist, mit dem Taschenrechner einkaufen zu gehen.»
Ausserdem kennt sie das Sozialamt aus eigener Erfahrung: «Nach einen Schicksalsschlag war ich selbst vorübergehend Sozialhilfebezügerin. Ich weiss, wie es ist, mit dem Taschenrechner einkaufen zu gehen und welche Anstrengungen es braucht, um da wieder herauszukommen», erzählt sie. Durch diese zwei Blickwinkel könne sie «andere besser verstehen und zu praktischen Lösungen beitragen».
Riklin ist die einzige mit einer Partei im Rücken: der Grünliberalen Partei (GLP). Sie ist Mutter dreier Kinder im Alter zwischen 12 und 19 Jahren. Ihre beiden älteren Kinder stammen aus erster Ehe; ihr erster Ehemann war verstorben. In ihrer Freizeit fährt sie Ski und geht tauchen, liest Thriller, werkelt im Garten oder trifft sich mit Familie und Freunden.