Improvisieren, was das Zeug hält
Die Zürcher Theatergruppe «anundpfirsich» bot Mitte April im Franziskuszentrum eine Comedy-Show mit dem Versuch, mit Improvisationstheater das Publikum einzubinden.
Die Organisatoren freuen sich: die Stuhlreihen im Saal des Franziskuszentrums waren mit 100 Gästen gut gefüllt. Gutgelaunt erwartete man den Beginn des Improvisationstheaters, kurz «Impro» genannt.
Impro-Theater «Eusi Gmeind»
Seit elf Jahren sind die insgesamt 18 Mitglieder hauptberuflich im Theater «anundpfirsich» tätig. Ihre Leidenschaft ist die Improvisation. Das dreiköpfige Ensemble begab sich mit neugierigen Augen auf einen eineinhalb‑
stündigen Rundgang durch Bassersdorf, machte Fotos, befragte Passanten. Daraus entstehen Geschichten rund ums Dorf ohne vorgegebenen Text. Ausgangslage des Impro-Theaters «Eusi Gmeind» sind die Schauspieler, ein Musiker, die Bühne und ein mitdenkendes Publikum.
«Es ist noch nie passiert, dass das Publikum nicht mitmacht.»
Die Zuschauer sind Teil der Inszenierung und beeinflussen das Geschehen auf der Bühne massgeblich mit. Gemäss Niggi, Schauspieler und Co-Geschäftsführer, sei es wichtig, am Anfang der Show das Eis zu brechen. So gibt es ein «Warm-up», das Publikum wird auf sympathische Art motiviert, aktiv mitzumachen. Niggi dazu: «Es ist noch nie passiert, dass das Publikum nicht mitmacht.» Das grösste Vorurteil sei, dass die Leute meinten, sie müssen auf die Bühne kommen. Aber niemand werde zum Mitmachen gezwungen.
Kurzweilige Unterhaltung
Nach dem Zufallsprinzip werden Fotos auf die Leinwand projiziert, das Raunen des Publikums ist bei bekannten Sujets zu hören. Ein Sanitätsauto ist gegenüber einer Tanzschule zu sehen – schon entsteht daraus eine bizarre Geschichte. Das Publikum gibt Stichworte und lebt mit. Hat einer der Schauspieler ein Loch, wird es überspielt, bis einer der drei wieder eine zündende Idee hat. «Das gehört dazu», erklärt Schauspieler Niggi. «Einfach entspannt bleiben.» Die Spieler sind mit dem Verlauf des Anlasses sehr zufrieden. Sie wünschen sich, dass das Improtheater bekannter werde. Am Publikum des Abends wird es nicht liegen, es wird vom Erlebten erzählen.