Bassersdorf

Infoabend zu den Themen Legislaturziele und Hochwasserschutz

Am Donnerstagabend fand im Schulhaus Chrüzacher der zweite Infoabend des Gemeinderates statt. Themen waren die Legislaturschwerpunkte 2022/26 sowie der Stand der Projektarbeiten zum Hochwasserschutz.

Rund 60 Interessierte liessen sich von Gemeinderat und Fachexperten unter anderem zum Projekt Hochwasserschutz auf den neusten Stand bringen und diskutierten in einem Workshop Vor- und Nachteile der verschiedenen Varianten. (rh)
An diesen fünf Legislaturschwerpunkten will sich der Gemeinderat in den kommenden vier Jahren orientieren. (zvg)
Eine Variante ein mögliches Hochwasser abzuleiten wäre ein Entlastungsstollen. (rh)

Der Basserdorfer Gemeinderat möchte die Bevölkerung in der laufenden Legislaturperiode besser über laufende Projekte und Vorhaben informieren, mit denen er sich beschäftigt, und mit den Bürgerinnen und Bürgern darüber auch in den Dialog treten. Er veranstaltet dafür verschiedene Informationsanlässe, um Interessierte auf den aktuellen Stand zu bringen. Vergangenen Donnerstag fand der zweite dieser Infoveranstaltungen statt. Die Themen dieses Abends waren die Legislaturschwerpunkte 2022/26 sowie der Stand des Projektes Hochwasserschutz.

Fünf Legislaturschwerpunkte

Während den vergangenen sieben Monaten hat der Gemeinderat die Legislaturschwerpunkte erarbeitet, sagte Gemeindepräsident Christian Pfaller bei der Einführung. Diese leiteten sich ab aus den politischen Stossrichtungen, nach denen sich die Gemeinde schon länger orientiere und bildeten den Rahmen für die Politarbeit des Gemeinderates in den nächsten vier Jahren. «Die ausgearbeiteten Schwerpunkte führen zu Massnahmen und Beschlüssen des Gemeinderates und Vorlagen, über welche der Souverän zukünftig zu befinden hat», so Pfaller. Diese lassen sich in fünf Schwerpunkte zusammenfassen: Gesellschaft stärken, Raumentwicklung gestalten, Akzente bei Enerige und Umwelt setzen, nachhaltige Finanzpolitik betreiben und eine effiziente Verwaltung fördern. Die einzelnen Punkte werden in Themen aufgegliedert, bei denen der Gemeinderat in den kommenden vier Jahren konkrete Ergebnisse erzielen möchte. So geht es beispielsweise beim Schwerpunkt Gesellschaft darum, die Alters- und Versorgungsstrategie zu überarbeiten, die Standortattraktivität zu fördern, oder die Teilnahme an Gemeindeversammlungen und Abstimmungen steigern. Beim Thema Raumentwicklung stehen die Hochwasserschutzmassnahmen oder die bauliche Entwicklung des Bahnhofes Nord im Vordergrund. Bei Energie um Umwelt geht es um erneuerbare Energieformen oder den ÖV, der gestärkt werden soll.

Finanzen bleiben wichtig

Als wichtiges Thema erachtet der Gemeinderat auch die Finanzpolitik, ein Dauerthema in der Gemeinde. Hier möchte der Gemeinderat die Verschuldung weiterhin reduzieren, den Steuerfuss nicht erhöhen und die Gebühren für Wasser und Abwasser anpassen. Schliesslich soll auch bei der Verwaltung angesetzt werden. Bedarfsgerechte Dienstleistungen erbringen, die Digitalisierung vorantreiben oder die Organisation überarbeiten und zeitgemäss einrichten, heissen etwa die Massnahmen dazu.

Es seien alles Themen, so der Gemeindepräsident, die am Ende der Legislatur auch messbar seien. Die gesamte Übersicht der Legislaturschwerpunkte könne auf der Gemeindewebseite eingesehen werden.

Dringlicher Hochwasserschutz

Ein zweiter thematischer Schwerpunkt an diesem Abend waren der aktuelle Stand der Arbeiten in Sachen Hochwasserschutz. Hier ist die Gemeinde seit vielen Jahren daran, Konzepte für ein mögliches hundertjährliches Hochwasser zu entwickeln. Doch nun kommt vom Kanton eine neue Dringlichkeit, die entsprechenden Massnahmen umzusetzen. Denn die Präventionsmassnahmen liegen in der Hand der Gemeinde. Richard Dunkel, Gemeinderat und Vorsteher des Ressort Bau + Werke sowie sein Abteilungsleiter Patrik Baumgartner gaben den Anwesenden einen Überblick über den Stand des Projektes und die entsprechenden Vorstudien.

Kernstück Gefahrenkarte

Kernstück sei die rechtsverbindliche Gefahrenkarte aus dem Jahr 2016. Diese gibt einen Überblick, welche Gemeindegebiete bei einem hundertjährlichen Hochwasser besonders in Mitleidenschaft gezogen würden, erklärte Baumgartner. Und das wären grossen Teile des Dorfes. Diese müssten mit geeigneten Massnahmen geschützt werden. Auf dem Tisch liegen derzeit zwei Lösungsansätze: Zum einen ein 1,9 Meter langer Stollen von drei Metern Durchmesser, welcher das Wasser des Altbaches und des Birchwilerbaches via zwei Einlaufbauwerken nördlich von Bassersdorf abfängt und um das Dorf herum in den Bachtobelbach ableitet. Die andere Möglichkeit ist ein Gewässerausbau des Alt- und Auenbaches durch das Dorf, sodass die Wassermengen auch in einem Hochwasserfall geschluckt werden können.

Pro und contra der Varianten diskutert

In einem Workshop-Teil hatten die rund 60 Teilnehmenden an diesem Abend die Gelegenheit, die beiden Varianten zu diskutieren und ihre Meinung und Bedenken zu äussern. Die teils kontroversen Ansichten und Meinungen pro und contra Stollen oder Gewässerausbau wurden von den anwesenden externen Fachexperten aufgenommen und sollen nun in die weitere Projektarbeit einfliessen.

Informationen zum Hochwasserschutz finden Sie hier.

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