Bassersdorf

Interesse der Stimmbevölkerung wecken

An der Regionalkonferenz von «Glow, das Glattal» Ende Mai widmeten sich die Delegierten der acht dazugehörenden Gemeinden und Städten dem Thema des Demokratieverständnisses.

Wie könnte man die direkte Demokratie in den Gemeinden attraktiver machen? Im Glow-Workshop sammelten die Regionalkonferenz-Teilnehmenden in Dietlikon in Gruppen Ideen dazu. (zvg)

Neben den gewohnten Traktanden der Regionalkonferenz «Glow, das Glattal» in Dietlikon beschäftigte die Delegierten die Frage, wie man das Interesse der Stimmbevölkerung für kommunale Themen wecken könne, wie «Glow, das Glattal» mitteilt. Unter der fachlichen Anleitung von Ursin Fetz (Institutsleiter der Fachhochschule Graubünden und Bürgerpräsident von Domat/Ems) sorgte ein Brainstorming-Workshop für wertvolle Inputs.

Ernüchternde Zahlen

Vorgängig berichteten die Anwesenden vom Ist-Zustand und ihren aufwendigen Bemühungen in ihren Städten oder Gemeinden. Ernüchternde Zahlen lügen nicht – so das Fazit. Vor allem bei kommunalen Themen erschienen nur einige Stimmberechtigten an der Urne oder an den Gemeindeversammlungen. Die Gründe seien beispielsweise bei jüngeren Personen, dass sie sich nicht kompetent genug fühlten. Ein weiterer Grund könne die Einwohner-Fluktuation sein. Wer nur ein oder zwei Jahre in einem Ort wohne, interessiere sich selten dafür, politisch mitzubestimmen. Auch die Corona-Pandemie habe zu weiteren Beteiligungsrückgängen geführt, die in der Zwischenzeit nicht wieder wettgemacht werden konnten. Bei wirklich brisanten Themen oder wenn die Versammlung bei schönem Wetter auf dem Dorfplatz ausgetragen werde, sei der Aufmarsch zwischenzeitlich «ordentlich», so die Delegierten.

Vorsprung durch Technik?

In der Diskussion schlugen viele Konferenzteilnehmende vor, mittels technischer Errungenschaften – wie E-Voting – die politische Mitwirkung nachhaltig zu verbessern. Diese Hoffnung grenzte Fachmann Fetz aber ein: «In Genf beweist die Statistik, dass dies bisher nicht zu besseren Resultaten geführt hat.» Angesichts dieser Realität für einen Stimmzwang zu plädieren, komme jedoch nicht in Frage, war man sich einig.

Mit vollem Elan erarbeiteten die Teilnehmenden in drei Gruppen zahlreiche Verbesserungsvorschläge für die kurz- und langfristige Zukunft, so beispielsweise die Gemeindeversammlungen mit einem Rahmenprogramm aufzupeppen, viel einfacher zu formulieren und zu erklären, digitale Erinnerungsmitteilungen zu senden oder vermehrt politische Bildung in den Schulen voranzutreiben.

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