Bassersdorferinnen versuchen ihr Können an der Nähmaschine
Zweimal im Jahr findet ein Nähkurs des Gemeinnützigen Frauenvereins Bassersdorf statt. Diesmal bewiesen die Teilnehmerinnen ihr Können mit Nadel und Faden beim Versuch eines «Ethel Tops».
Unter Anleitung von Juliane Ochsner verbrachten vier Frauen Mitte Oktober mehr als sechs Stunden damit, eine Bluse – ein sogenanntes «Ethel Top» – zu nähen. Anhand des bereitgestellten Schnittmusters organisierte jede Teilnehmerin im Vornherein selbst den gewünschten Stoff – von Tarnmuster bis knallig blau war alles dabei, auch die Stoffarten unterschieden sich je nach Geschmack. Hätten sie das Schnittmuster selbst erstellen müssen, wäre noch mehr Zeit nötig gewesen. Gemäss Ochsner sei «das Nähen nur noch das Vergnügen». Damit konnte erst nach dem Mittag begonnen werden, zuvor ging es um das Zuschneiden des Stoffs und das Bügeln. «Gut gebügelt ist halb genäht», meint die Expertin scherzhaft. So werden Falten und fehlerhafte oder unsaubere Nähte verhindert.
Positiv verstärkt – halb genäht
Die Frauen waren mit höchster Konzentration auf ihren Stoff unter der Nadel oder dem Bügeleisen fokussiert. Dieses Mal waren keine Anfängerinnen dabei, dennoch war Ochsner genügend beschäftigt und half, wo immer nötig. Bei dem einen oder anderen Stück war vor allem Zuversicht und positive Verstärkung nötig. Der Weg vom Stoff zum Kleidungsstück brauche schliesslich Geduld. Zwischendurch hörte man einen Fluch und Sätze wie «pass ich da überhaupt hinein?». Auch untereinander wurde besprochen und Meinungen ausgetauscht – keiner war auf sich allein gestellt.
Daher rührt auch die ursprüngliche Idee für den Nähkurs. Wie Juliane Ochsner erzählt, habe sie selbst eine Nähmaschine geerbt und wusste anfangs nicht, wie diese funktioniert und was sie damit kreieren kann. Dank Videos und Kursen hat sie die Kunst des Nähens aber gelernt und will dies mit anderen Frauen teilen. Zusammen mit dem Frauenverein hat sie den halbjährlichen Kurs ins Leben gerufen. Üblicherweise wird ein zur Saison passendes Kleidungsstück genäht, aber eine Bluse könne man ja auch zu Weihnachten tragen. Für Ochsner ist das Ziel, dass «am Ende alle happy mit einem genähten Stück nach Hause gehen.»



