Kerzenlichter für die Ukraine
Anfangs Februar stellten im ehemaligen Hotel Löwen in Bassersdorf freiwillige Helferinnen und Helfer während zweier Tage Kerzen aus gespendeten Büchsen und Wachsresten her. Die Kerzen werden anschliessend in die Ukraine geliefert, wo sie als Wärmespender dienen.
Als treibende Kraft hinter dem Projekt der «Büchsenkerzen-Produktion» steht Natalia Shekel. Sie flüchtete mit ihrem 17-jährigen Sohn im März 2022 aus der Ukraine und wohnt derzeit in einer Unterkunft in Brütten. Mitorganisiert und unterstützt wird ihre Aktion von Sandra Riklin sowie Marlis Zweifel, die beide bei der reformierten Kirche Breite tätig sind.
Shekel erzählte mit Hilfe der Dolmetscherin Elena Boldin von ihrem Projekt. Die bedrückenden Nachrichten aus Shekels Heimatland belasten sie stark. Zudem habe sie sich zu Beginn in der Schweiz hilflos gefühlt, da sie ihren Landsleuten in der Ukraine in keiner Weise helfen konnte. Mit der Idee des Herstellens von Kerzen fand sie schliesslich eine Möglichkeit, um einen kleinen Unterstützungsbeitrag zu leisten. Nach einem Spendenaufruf kamen bereits innerhalb kürzester Zeit derart viele Kerzenreste und Blechbüchsen zusammen, so dass Shekel unterdessen auf Unterstützung bei der Produktion der Kerzen angewiesen ist.
Zwei Tage – 300 Kerzen
In der ehemaligen Restaurantküche des Hotels Löwen in Bassersdorf halfen an den beiden Tagen, an welchen Kerzen produziert wurden, jeweils zwischen drei und sieben freiwillige ukrainische Flüchtlinge mit. Insgesamt stellten sie ungefähr 300 Kerzen her. Vorerst seien diese beiden Produktionstage im Löwen einmalig gewesen, aufgrund der hohen Nachfrage an Büchsenkerzen in der Ukraine würde sie es jedoch in Betracht ziehen, weitere solche zu organisieren, sagt Marlis Zweifel.
Insbesondere in der kalten Jahreszeit sind die Kerzen als Wärmespender gefragt, sie werden aber auch zum Kochen genutzt. Mit Freude berichtet Natalia Shekel: «Kürzlich habe ich meine Heimat in der Ukraine besucht. Die Leute zeigten sich sehr dankbar für die Kerzenspenden aus der Schweiz».