Bassersdorf

Mit kleinen Schritten zu grossen Sprüngen

Bereits zum dritten Mal führt die Gemeinde das Programm «schritt:weise» durch. Es fördert die Erziehungskompetenz der Eltern und ermöglicht so auch Kindern aus sozial benachteiligten Familien einen guten Start ins Leben.

Das Programm animiert Kinder zum Spielen und entlastet Eltern. (zvg)

Das Programm «schritt:weise» ist ein Erfolg. «Die Eltern berichten, dass sie dadurch mehr Sicherheit und Kompetenz in der Erziehung ihrer Kinder gewonnen haben», erzählt Jessica Lachnit, Bereichsleiterin Integration und Frühförderung in der Abteilung Gesellschaft und Koordinatorin des Programms. Die Eltern seien entspannter, zuversichtlicher, hätten mehr Selbstvertrauen – und all das erleichtere ihren Alltag spürbar. Neben den Eltern profitieren aber insbesondere auch die Kinder. «Sie werden spielerisch gefördert, die Eltern-Kind-Bindung wird gestärkt und ihr sozialer Radius vergrössert», erklärt Lachnit.

Zielgruppe sind Familien mit Kleinkindern, mit oder ohne Migrationshintergrund. Einmal in der Woche kommt bei den teilnehmenden Familien eine Hausbesucherin vorbei. Sie bringt Spielideen mit, die mit der Koordinatorin ausgewählt und auf die Bedürfnisse des Kindes abgestimmt sind. «Die Kinder fiebern den Besuchen oft richtig entgegen», berichtet Lachnit. «Und während die Kinder Spass haben, gewinnen auch die Eltern: Sie erleben, wie sie ihr Kind unterstützen können und erhalten Impulse für den Alltag», so die Bereichsleiterin weiter.

«Hier können die Eltern in entspannter Atmosphäre Kontakte knüpfen, sich austauschen und voneinander lernen.»

Jessica Lachnit, Bereichsleiterin Integration und Frühförderung

Sozialen Radius vergrössern

Zusätzlich zu den Besuchen bietet das Programm Treffen für die Familien an. «Hier können die Eltern in entspannter Atmosphäre Kontakte knüpfen, sich austauschen und voneinander lernen.» Die Treffen umfassen Aktivitäten wie Ausflüge auf einen Bauernhof, die Begegnung mit lokalen Vereinen oder Gespräche zu Themen rund um die kindliche Entwicklung und Erziehung.

Die Hausbesucherinnen, welche die Familien während 18 Monaten begleiten, sind in der Regel Laien, jedoch haben in Bassersdorf fast alle Hausbesucherinnen eine Ausbildung als Spielgruppenleiterin. Vor dem Start erhalten sie eine umfassende Schulung und treffen sich wöchentlich mit Koordinatorin Jessica Lachnit, um sich auszutauschen und die Besuche zu planen.

Das Programm wurde erstmals im Jahr 2022 in Bassersdorf durchgeführt. Finanziert wird es zu 30 Prozent vom Kanton und zu 70 Prozent von der Gemeinde. Der dritte Durchgang beginnt im März 2025. Angemeldet sind 15 Familien und damit insgesamt 61 Personen. Seit dem schweizweiten Start im Jahr 2006 haben schon rund 5000 Familien teilgenommen.

Diesen Artikel können Sie liken!