Bassersdorf

Musikalische Einblicke in die Barock-Zeit

Am letzten Novemberwochenende dieses Jahres bot das Ensemble «Pratum Musicum» in der reformierten Kirche einen musikalischen Einblick in die Welt des Früh- bis Spätbarocks.

Das Ensemble «Pratum Musicum» spielte in der reformierten Kirche. (dr)

Nach fast fünfmonatiger Pause wurde im Konzertzirkel von Bassersdorf endlich wieder musiziert. Das Ensemble «Pratum Musicum» machte seinem Namen alle Ehre und führte die Zuhörerinnen und Zuhörer in einen «musikalischen Lustgarten» nahezu vergessener Musikstücke. Das Ensemble ist regelmässig auf renommierten Bühnen im In- und Ausland anzutreffen. Stefano Lai (Blockflöte), Nicole Hitz (Barockviola), Therese Hauser (Barockcello) und Jakob Ruppel (Erzlaute und Barockgitarre) vermittelten mit sechs verschiedenen Musikstücken einen lebhaften Einblick in die Musik vom Hofe des Sonnenkönigs Louis XIV oder italienischen Renaissancetänzen. Durch unterschiedliche Besetzungen von Solo-Einheiten bis zum Quartett schufen sie ein umfassendes musikalisches Erlebnis.

Historische Klangfarben

Die Zeit der Barockmusik ist neben dem Stil auch durch ein unterschiedliches Klangbild von der heutigen Musik zu unterscheiden. Durch die Weiterentwicklung der Instrumente ertönt beispielsweise eine Geige lauter als zur Zeit des Barocks. Diese Unterschiede in der Klangfarbe machen das Musizieren auf der Barockviola im Vergleich zur Geige für Therese Hauser auch aus.

Ebenfalls verändert haben sich beispielsweise die Geigensaiten, für die Schafsdarm verwendet wurde. «Dadurch konnte das Instrument bereits durch eine offenstehende Tür verstimmt werden», erklärte Jakob Ruppel das Problem. Heute bestehen die Saiten aus Stahl, welcher um einiges resistenter und gleichmässiger ist. Auszeichnend an der Barockmusik ist zudem die tänzerische Unterstreichung sowie der grosse Interpretationsspielraum, welcher den Musizierenden die Möglichkeit gibt, sich selbst in die Stücke einzubringen. Die über 300 Jahre alten Werke wurden an diesem Abend in Bassersdorf nicht lediglich gänzlich entstaubt, sondern erklangen in neuem Charme und Charakter.

Dunja Rhyner

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