«Bahnhofareal Nord» mit 90 Wohnungen und Gewerbe
Im Zusammenhang mit dem Bau des Brüttener Tunnels wird der Bassersdorfer Bahnhof komplett umgestaltet. Am Montagabend, 4. Dezember, haben die SBB zusammen mit Kanton und der Gemeinde erstmals konkrete Pläne präsentiert, wie das Areal nördlich des Bahnhofes dereinst aussehen könnte. Geplant ist eine gemischte Wohn- und Gewerbezone mit sechs maximal siebenstöckigen Gebäuden, welche Platz für rund 90 Wohnungen und Gewerbe bieten könnte.
In den kommenden 10 bis 15 Jahren wird beim Bahnhof Bassersdorf kein Stein auf dem anderen bleiben. Bedingt durch den Bau des Brüttener Tunnels muss der Bahnhof komplett umgebaut werden. Dabei soll auch das Areal nördlich des Bahnhofes ein neues Gesicht erhalten. Am Montagabend, 4. Dezember, haben die SBB und der Kanton (Grundeigentümer dieser Parzellen nördlich des Bahnhofes) zusammen mit der Gemeinde Bassersdorf (Besitzerin der Strassen) erstmals gezeigt, wie dieses Gebiet dereinst aussehen könnte.
Präsentiert wurde den über 100 Interessierten, welche sich im katholischen Kirchgemeindehaus eingefunden hatten, die Varianten eines Studienauftrages, welche drei Planerteams in den vergangenen Monaten ausgearbeitet hatten. Aufgabe war es ein lebendiges, gemischt genutztes Quartier mit hoher Aufenthaltsqualität und eine moderne Verkehrsdrehscheibe für ÖV und Individualverkehr zu konzipieren, wie es im Projektbeschrieb heisst. Planerische Grundlage dafür bilden der kommunale Richtplan sowie die neue Bau- und Zonenordnung der Gemeinde, welche vorsieht dieses Gebiet nördlich des Bahnhofes zu entwickeln.
Quartierplatz als Begegnungszone
Im Zentrum der Präsentation stand das Siegerprojekt «Citta Verde», welches vom Planungsteam Armon Semadeni Architekten, Balina Schubert Landschaftsarchitekten und mrs Partner AG ausgearbeitet worden war. Dieses sieht nun auf diesem Areal zwischen Bahnhofstrasse und den Geleisen sechs bis zu sieben Stockwerke hohe Gebäude vor, welche in zwei Gruppen angeordnet sind. Drei kubusartigen, leicht ausgedrehte Häuser direkt vor dem einstigen neuen Perron und den neuen Bushaltekanten und drei längliche Gebäude nordwestlich des heutigen Bahnhofplatzes (im Bereich der heutigen Velounterstände). Alle Gebäude zusammen sollen rund 90 zweieinhalb bis viereinhalb Zimmer-Wohnungen umfassen. Im Erdgeschoss sind Gewerberäume vorgesehen, wo beispielsweise der Avec, ein Kaffee sowie eine Kita einziehen könnte, wie es hiess. Zwischen den Gebäuden sollen viel begrünte Freiflächen mit einem Quartierplatz als Begegnungszonen entstehen. Ebenfalls schon im Konzept enthalten ist auch die Haltestation und Wendeschlaufe der Glattalbahn, welche dereinst vom Flughafen bis nach Bassersdorf weitergezogen werden soll.
Quartier Baumgarten nicht Bestandteil
Mit in den Gestaltungsperimeter des Studienauftrages wurde auch das private Wohnquartier Baumgarten, nördlich der Bahnhofstrasse einbezogen. Eine entsprechende Visualisierung mit Neubauten auch in diesem Gebiet war im Vorfeld zusammen mit der Ankündigung zur Infoveranstaltung publiziert worden. Dies hatte bei den Bewohnerinnen und Bewohnern des Quartierts jedoch grosse Verwirrung ausgelöst und auch in der Facebook-Gruppe «Du bisch vo Bassersdorf wenn…» eine emotionale, teil gehässige Diskussion ausgelöst. Gemeindepräsident Christian Pfaller konnte jedoch am Abend Entwarnung geben, dass dieses Wohngebiet ausdrücklich nicht zum vorgestellten Projekt gehöre. Im Gespräch mit dem dorfblitz konnte er jedoch nicht ausschliessen, dass die privaten Grundeigentümer dort irgendwann auch etwas Neues planten. Mit dem Einbezug dieses Gebietes im vorliegenden Studienauftrag wollte man lediglich aufzeigen, wie dieses Quartier «im Einklang mit dem Bahnhofareal weiterentwickelt werden könnte
Bevölkerung kann mitentscheiden
Im Anschluss an die Präsentation hatten die Anwesenden Gelegenheit, ihre Ideen und Bedenken zu äussern. Diese wurden gesammelt und sollen im Laufe der weiteren Planungsschritte in die Projektarbeit einfliessen. Die Bevölkerung kann auch weiterhin über die zukünftige Gestaltung des «Bahnhof Nord» mitentscheiden. Sei es bei der Teilrevision der BZO oder beim späteren Gestaltungsplanverfahren.
Projekte im Gemeindehaus ausgestellt
Die Projekte dieses Studienauftrages können vom 6. bis 20. Dezember im Gemeindehauses B, zu den Öffnungszeiten der Gemeindeverwaltung besichtigt werden. Dort können auch weitere Anregungen zum Projekt abgegeben werden. Über den Informationsanlass vom Montag sowie den Feedbacks im Rahmen der Ausstellung wird dann auch Bericht erstellt, der bis Ende Januar 2024 auf der Gemeindewebseite eingesehen werden kann. (rh)