Bassersdorf

Politisieren ist Herzensangelegenheit

Seit der Veröffentlichung der Nachricht Ende September, dass Gemeindepräsidentin Doris Meier-Kobler (FDP) nicht mehr kandidieren wird an den Behörden-Wahlen im März 2022, sind verschiedene Reaktionen an die seit 2010 als Gemeindepräsidentin im Amt stehende 54-Jährige herangetragen worden.

Doris Meier-Kobler tritt bei den nächsten Gemeinderatswahlen nicht mehr an. (zvg)

«Oh – so schade!», sei eine typische Reaktion gewesen – auch von Personen, von denen es Doris Meier-Kobler nicht erwartet hätte. Viel Verständnis für ihren Entscheid habe sie in der vergangenen Woche erfahren. Aber natürlich mache sie sich nichts vor: «Es wird auch genügend Personen geben, die sich darüber freuen, dass ich im Frühjahr 2022 nicht mehr kandidieren werde.»

Sie habe sich diesen Schritt natürlich gut überlegt, habe schon länger mit dem Gedanken gespielt und nun die Entscheidung gefällt. «Es ist mir sehr schwergefallen. Das Amt hat mir immer viel Freude bereitet und ich habe die Arbeit gern ausgeführt.» Vor allem die Begegnungen mit der Bevölkerung und die spannenden Projekte, die sie in den elf Jahren ihrer Amtszeit begleiten durfte, mache es einem schon schwer, aufzuhören. Trotzdem sei sie jetzt mit 54 Jahren in einem Alter, in dem sie in der Privatwirtschaft nochmals durchstarten könne. Ein Standbein ist ihre Einzelfirma, ein Beratungsunternehmen, welches Institutionen und Gemeinden in ihrer strategischen Ausrichtung unterstützt. «Im Moment bin ich in meiner Firma sehr gefordert und möchte dafür auch mehr Zeit einsetzen.»

«Das Amt hat mir immer viel Freude bereitet und ich habe die Arbeit gern ausgeführt.»

Doris Meier-Kobler, Gemeindepräsidentin Bassersdorf

Unabhängig vom aktuellen Entscheid, möchte Doris Meier-Kobler ihr Amt im Kantonsrat als Vertreterin der FDP behalten und wird dort im Frühling 2023 wieder zur Wahl antreten, wie sie sagt. An der Politik gefällt ihr die grosse Themenvielfalt, auf die man in einem Amt treffe, man könne immer wieder Neues lernen. «Mir liegt es, etwas mitzugestalten und auf die verschiedenen Bedürfnisse der Anspruchsgruppen Lösungen zu erarbeiten.»

Nachdem die Katze aus dem Sack gelassen wurde, werden sich die Parteien nun ihre Strategie zurechtlegen. «Dies war mit ein Grund, mich jetzt zu entscheiden. Die Parteien haben nun genügend Zeit, neue Kandidatinnen oder Kandidaten in Stellung zu bringen.» Bislang hat einzig Christian Pfaller (SVP), Amtskollege im Gemeinderat und zuständiger Bau- und Werkvorsteher, seine Ambition für das Gemeindepräsidentenamt bekanntgegeben. Aber Doris Meier-Kobler geht davon aus, dass der Bevölkerung bei den Erneuerungswahlen nächsten März wieder mehrere Personen zur Auswahl stehen: «Das war in Bassersdorf schon immer so und ist ein Privileg für die Wählerinnen und Wähler.»

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