Bassersdorf

Ukrainische Flüchtlinge hauchen «Löwen» neues Leben ein

Im Hotel und Restaurant Löwen im Zentrum von Bassersdorf soll nach rund zwei Jahren Leerstand wieder Leben einkehren.

Der "Löwen" wird bald das temporäre Zuhause von 20 Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine. (rh)

Der anhaltende Krieg in der Ukraine und der Flüchtlingsstrom beschäftige die Gemeinde Bassersdorf weiterhin, heisst es in einer Medienmitteilung vom Freitag. Aufgrund der Anpassung der Asylquote im Kanton Zürich sei vor allem das Suchen von passendem Wohnraum schwierig.

Solidarität mit den Flüchtenden

Mit dem Hotel-Restaurant Löwen, welches derzeit verwaist ist, nachdem der letzte Pächter vor zwei Jahren ausgezogen ist, konnte nun eine ideale Unterkunft für die ukrainischen Flüchtlinge gefunden werden. Der Besitzer Stefan Wasik, der selbst Wurzeln in Osteuropa hat, überlässt der Gemeinde aus Solidarität das Gebäude vorübergehend unentgeltlich zur Nutzung als Flüchtlingsunterkunft. «Für die Gemeinde ist das ein absoluter Glücksfall», sagt Christoph Isler, Gemeinderat und Vorsteher des Ressort Soziales gegenüber dem dorfblitz. «Die Gemeinden stehen momentan vom Kanton stark unter Druck, die Kontingente für die Aufnahme von ukrainischen Kriegsflüchtlingen zu erfüllen», so Isler.

«Für die Gemeinde ist es eine win-win-Situation»

Christoph Isler, Gemeinderate und Sozialvorstand

Derzeit leben rund 60 ukrainische Flüchtlinge (vorwiegend Frauen und Kinder) in der Gemeinde. Mit der neuen Unterbringungsmöglichkeit können weitere 20 bis 30 Personen aufgenommen werden.

„Win-win“-Situation

Genutzt werden sollen dafür die 13 Gästezimmer, sowie Teile des früheren Steakhouse und der Bar im Obergeschoss, welche als Spielzimmer für die Kinder dienen soll.

Doch bis die Personen aus der Ukraine dort einziehen können, muss die Lokalität zuerst Instand gesetzt und die Zimmer möbliert werden. Dafür ist die Gemeinde zuständig und sie trägt auch die Kosten dafür. «Doch für uns kommt das wesentlich günstiger, als eine vom Besitzer renovierte Unterkunft zu mieten», so der Sozialvorstand. «Deshalb ist es für uns eine win-win-Situation. Stefan Wasik muss das Gebäude nicht leer stehen lassen und die Gemeinde hat eine Möglichkeit für die Unterbringung gefunden».

Unterstützung durch die Kirche

Für die Ausstattung mit Mobiliar erhält die Gemeinde tatkräftige Unterstützung von der reformierten Kirche sowie vielen Freiwilligen, welche guterhaltene, alte Möbelstücke zur Verfügung stellen oder mit anpacken.

Diesen Artikel können Sie liken!

Werbung