Bassersdorf

Umfahrung «Bahnhof Süd»: Über 2000 Unterschriften gesammelt

Die erneute Diskussion um die Umfahrung «Bassersdorf Süd» stösst bei der Bassersdorfer Bevölkerung auf offene Ohren. An drei Samstagen im Mai und Juni haben die IG-Basi und ein Teil der Ortsparteien im Rahmen ihrer Petition über 2000 Unterschriften zusammengebracht.

Eine m gliche Entlastungsstrasse würde durch diese Bahnunterführung führen, welche schon vor bald zwei Jahrzehnten für das Projekt K10 als Gleisquerung vorgesehen war. (rh)

Im Zusammenhang mit dem Bau des Brüttener Tunnels rückt ein altes Anliegen der Bassersdorfer wieder ins Rampenlicht. Der Bau einer Entlastungsstrasse südlich des Bahnhofes. Den Stein wieder ins Rollen gebracht hatte der Bassersdorfer Kantonsrat Thomas Lamprecht (EDU) im März mit einem Postulat, das er beim Kantonsrat einreichte. Darin wird der Regierungsrat aufgefordert, zu prüfen, ob die Verbindungsstrasse Klotener-/Zürichstrasse in Bassersdorf (Umfahrung Bassersdorf Süd) im Rahmen der Teilrevision wieder in den Kantonalen Richtplan aufgenommen werden kann.

Um den Puls in der Bassersdorfer Bevölkerung zu diesem Thema zu fühlen und dem Vorhaben Nachdruck zu verleihen, hat darauf die IG Basi eine Petition lanciert und zusammen mit den befürwortenden Ortsparteien an drei Samstagen im Mai und Juni auf dem Dorfplatz und vor dem Denner Unterschriften gesammelt.

SP und GLP dagegen

In dieser kurzen Zeit sind nun 2131 Unterschriften zusammengekommen, wie von Othmar Baumann, einer der Initianten der IG-Basi, zu erfahren war. Baumann zeigte sich erfreut, dass sich drei Viertel der angesprochenen Personen zur Unterzeichnung des Postulates überzeugen liessen. Dies zeige, dass dieses Anliegen immer noch einen breiten Rückhalt in der Bevölkerung geniesse, obwohl sich die Ortsvertreter von SP und GLP gegen den Bau dieser Umfahrungsstrasse aussprechen. Sie wollen grundsätzlich keine neuen Strassen und setzen dagegen auf den öffentlichen Verkehr. SVP, FDP, EVP, BdP (die Mitte) sehen darin eine Chance, das Dorf vom Durchgangsverkehr zu entlasten.

Am Montag, 12. Juli, erhalten die Initianten nun die Gelegenheit, zusammen mit Kantonsrat Thomas Lamprecht die gesammelten Unterschriften der zuständigen Regierungsrätin und Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh zu überreichen. Ob die Initianten der Petition Gehör bei der Regierung finden, wird sich zeigen. Natürlich, so Othmar Baumann, sei ein solcher Vorstoss nicht verbindlich und man sei nach wie vor vom Kanton abhängig. Doch es sei wichtig, dass sich die Bevölkerung damit bemerkbar machen würde.

Polittalk online

Dass das Thema Verkehrsbelastung in Bassersdorf auch bei den Politikern wieder höher in der Agenda rückt, zeigte der erste «Polittalk», welchen die SVP am 14. Juni als öffentliche Online-Veranstaltung durchgeführt hat. Unter der Leitung von SVP Gemeinderat Christian Pfaller diskutierten die drei Bassersdorfer Kantonsräte Thomas Lamprecht (EDU), Doris Meier (FDP) und Melissa Näf (GLP) sowie Fritz Kauf von der SP. Das wichtigste Thema, das thematisiert wurde, war die Frage, wie man die vielbefahrene Klotenerstrasse vom (Durchgangs)-Verkehr entlasten kann. Ob da der Bau einer Umfahrungsstrasse «Bahnhof Süd» der richtige Ansatz sei, war man sich uneins. Einig war man sich dagegen, dass der öffentliche Verkehr gestärkt werden müsse. Und da wäre die Weiterführung der Glattalbahn+ bis zum Bahnhof Bassersdorf ein mögliches Mittel. Doch der Bau einer solchen wäre nur mit einer Entwicklung entlang des Trassees und südlich des Bahnhofs überhaupt sinnvoll und möglich, was eine klare Absichtserklärung von Bassersdorf zu einer wachstumsorientierten Siedlungspolitik voraussetzen würde. (rh)

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