Wie weiter mit den Sozialbauten?
Ende November haben die Stimmberechtigten von Bassersdorf die Erstellung einer Sozialbaute im Ufmattenquartier deutlich verworfen. Derzeit beschäftigt sich der Gemeinderat mit Alternativen, um die kantonale Quote zu erfüllen.
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Diese eine von zwei geplanten Sozialbauten hätte ab Mitte 2026 rund 50 Personen mit Aussicht auf einen positiven Asylentscheid oder ukrainische Familien und Frauen mit Schutzstatus S eine Unterbringung bieten sollen. Doch der Souverän sprach sich kürzlich an der Urne mit 58 Prozent dagegen aus. Von zu teuer, am falschen Standort bis zu grundsätzlichen Vorbehalten gegenüber der Asylpolitik von Bund und Kanton waren die Hauptargumente für die Ablehnung.
Alternativen diskutiert
Doch nun muss sich der Gemeinderat mit Alternativen beschäftigen, um die vom Kanton gesetzlich vorgegebene Aufnahmequote von 1,6 Prozent mittel- bis langfristig zu erfüllen. Dabei stellt sich laut Gemeinderat Daniel Hofmann, Vorsteher des Ressorts Soziales, auch die Frage eines Strategiewechsels in der Bassersdorfer Flüchtlingspolitik. «Bisher war es unser erklärtes Ziel, mit qualitativ hochwertigem Wohnraum vor allem Asylbewerbende mit Aussicht auf einen positiven Entscheid aufzunehmen. Damit konnten wir bei der Zuweisung der Personen mitreden und unsere Wünsche platzieren. Und konnten somit für diese Menschen gute Voraussetzungen für eine Integration in die Gesellschaft und auf dem Arbeitsmarkt schaffen. Was uns mit 38 Prozent, gegenüber dem kantonalen Durchschnitt von 32 Prozent, gut gelungen ist». Doch diese bisherige Strategie habe natürlich auch ihren Preis, sprich, es müssen weiterhin Wohnungen auf dem freien Wohnungsmarkt zu marktüblichen Preisen angemietet werden.
Probleme bei
abgewiesenen Flüchtlingen
Die Alternative wäre, so der Sozialvorstand, Schlafcontainer bei der Zivilschutzanlage aufzustellen mit Nutzung der Zivilschutzinfrastruktur bei der alten Sagi. «Dies käme zwar finanziell viel günstiger, doch bei der Unterbringung müsste man damit rechnen, vom Kanton auch abgewiesene Flüchtlinge zugeteilt zu erhalten, welche mehr Betreuungsaufwand für die Gemeinde und potenziell mehr Probleme bedeuten würde», befürchtet Hofmann. «Doch dieses Unterbringungskonzept wäre die logische Konsequenz, dem Volksentscheid nach einer günstigeren und weniger komfortablen Lösung zu entsprechen», so Hofmann.
Optionen prüfen
Die Liegenschaftsverwaltung und die Sozialbehörde seien nun daran, die verschiedenen Optionen zu prüfen und gegeneinander abzuwägen. Aktuell habe die Gemeinde noch ausreichend Wohnraum zur Verfügung, gerade eben sei der Gemeinde bis Sommer 2026 wieder befristeter Wohnraum zur Verfügung gestellt worden, bestätigt Hofmann.