Bassersdorf

Dorfplatz im Feuerwehrfieber

Die diesjährige Hauptübung der Feuerwehr Bassersdorf sollte nicht nur eine Hauptprobe für den Ernstfall sein, sondern den Besuchern einen Einblick hinter die Kulissen ermöglichen.

Ein Verletzter Autofahrer wird geborgen. (nc)
Imposanter Blickfang. Die Autodrehleiter. (nc)
Realistische Szenarien wurde installiert. (nc)
Die Bekämpfung eines Autobrandes wird demonstriert. (nc)
Die Flammen sind unter Kontrolle (nc)
Was, wenn ein Christbaum Feuer fängt? (nc)
Keine(r) zu klein ein Feuerwehrmann/Frau zu sein. (nc)

In zwei möglichst realitätsnahen Szenarien zeigte die Feuerwehr Bassersdorf anfangs November ihr Können. Doch nicht nur das Üben stand dieses Jahr im Fokus, sondern vielmehr die Präsentation diverser Blaulichtorganisationen und die Aufklärung der Bevölkerung, erklärt Kommandant Stefan Vogler. Ab 10 Uhr konnten Zuschauer ihr Wissen an den Ständen auf dem Dorfplatz vertiefen, Fragen stellen oder sich über das Handwerk der jeweiligen Organisationen informieren. Unterstützt wurde die Feuerwehr dabei durch die Feuerwehr Wallisellen mit ihrer 30 Meter hohen Autodrehleiter, dem Spital Bülach, der Gemeindepolizei, dem Zivilschutz und Samariterverein. Speziell: die Arbeitgeber der freiwilligen Feuerwehrleute wurden zu einem Apero eingeladen, um für ihr Verständnis zu danken.

Spannende Einblicke

Der Anlass bot Attraktionen für Gross und Klein. Halbstündlich wurden spannende Präsentationen gehalten, um die Blaulichtorganisationen näher zu bringen. Die Gefahr von Feuerwerk oder der Brand von Weihnachtsbäumen wurden demonstriert. Auch ein Einsatzfahrzeug der Polizei und die Autodrehleiter wurden vorgestellt. Für die jüngsten Gäste stand Spiel und Spass sowie das Kennenlernen der Feuerwehr auf dem Programm. Eine Hüpfburg sorgte für Begeisterung, aber auch die echten Feuerwehrschläuche weckten die Neugierde. So zeigte Unteroffizier Owen Klein den Kindern mit viel Geduld den Umgang und das Löschen mit dem Schlauch.

Die Hauptübung startete um 15 Uhr auf dem Karl-Hügin-Platz, wo es zwei Szenarien zu bewältigen gab. Dicker Rauch quoll aus allen Fenstern eines Wohnhauses, aus dem Hilfeschreie von Kindern drangen. Auf der anderen Seite befand sich das zweite inszenierte Ereignis – ein Verkehrsunfall. Das eine Fahrzeug stand in Flammen, während im anderen ein verletzter Autolenker zu erkennen war. Angespannt wartete das Publikum auf das weitere Vorgehen und das Eintreffen der Feuerwehrfahrzeuge. Kommandant Stefan Vogler kommentierte und moderierte das Geschehen, stellte Fragen an das Publikum und klärte auf. Lediglich 15 Prozent der Einsätze seien wegen Brandbekämpfung: «Angehörige der Feuerwehr sind mehr als nur Brandlöscher, Katzenretter und Ölspurbeseitiger», betont Vogler. Die Bassersdorfer Feuerwehr zählt rund 60 begeisterte Freiwillige, die Tag und Nacht auf Abruf bereitstehen.

«Angehörige der Feuerwehr sind mehr als nur Brandlöscher, Katzenretter und Ölspurbeseitiger»

Stefan Vogler, Kommandant der Feuerwehr Bassersdorf

25 Kilogramm Ausrüstung

Zwischen Alarmierung und dem Eintreffen am Einsatzort sollten maximal zehn Minuten vergehen. Bevor der Einsatzleiter Befehle erteilt, verschafft er sich einen Überblick und beurteilt die Lage. In einem weiteren Schritt werden die Aufgaben auf die Einsatzkräfte aufgeteilt. So beispielsweise erhielt Soldat Andrin Ehrler den Auftrag, unter Atemschutz das Haus zu betreten und nach Personen zu suchen. «Tatsächlich befanden sich Personen mit Rauchvergiftungen im brennenden Haus, die anschliessend über die Autodrehleiter durch das Fenster gerettet und dann von der Sanität versorgt wurden», erzählte er. Ehrler gesteht zudem, dass seine Ausrüstung rund 25 Kilogramm wiegt, ihn gut vor Hitze und Rauch schütze, aber das Tragen dennoch körperliche Anstrengung erfordere.

Andere Einsatzkräfte mussten das brennende Fahrzeug löschen oder den Verletzten aus dem zweiten Unfallfahrzeug retten. Hierfür wurde das Dach des Autos demontiert, sodass der am Rücken verletzte Mann möglichst ohne Erschütterungen und weiteren Schäden aus dem Fahrzeug gehoben werden konnte. Die Verkehrsabteilung wiederum sorgte für die Verkehrsleitung auf der Baltenswilerstrasse. Das Publikum verfolgte das Geschehen hautnah und mit grosser Begeisterung. Diverse Ehrungen und Beförderungen fanden anschliessend an die Übung auf dem Dorfplatz statt, dabei zeigte sich Vogler sehr zufrieden und dankbar über den sehr gelungenen Anlass.

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