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Kühlschrankmonster im Bobby-Car-Kino

Ende März fand die dritte Durchführung des nationalen BiblioWeekends statt. Auch die Bibliotheken der drei dorfblitz-Gemeinden nahmen teil und präsentierten abwechslungsreiche Programme, passend zum Thema «Zum Tisch».

So macht Essen Spass: Die Besucher malen ihre Lieblingsgerichte. (zvg)
Jedes Kind auf seinem Parkplatz: Das Bibliotheksteam verwandelte den Gemeindesaal in ein Autokino. (zvg)

Gestartet wurde das BiblioWeekend am Freitagabend in Bassersdorf. Da wurde für Kinder von vier bis sieben Jahren eine Bilderbuchgeschichte mithilfe des japanischen Erzähltheaters «Kamishibai» erzählt. Auch Brütten startete am Freitagabend mit einer Vorlesung der Kultköchin Annemarie Wildeisen. Unabhängig geplant vom diesjährigen Motto, passte das Thema «Die Entstehung eines Kochbuches» perfekt dazu und zog auch viele Interessierte an, die sich bei einem anschliessenden Apéro noch austauschten. Gemäss der Bibliotheksleiterin Petra Kowalski war das Feedback der Anwesenden durchwegs positiv.

Auto-Kino für Kleine

Am Samstag ging das Programm in Brütten für Kowalski und ihr Team bereit früh weiter, mit dem Herrichten eines Buffettisches, auf dem Zopf, Kaffee, Orangensaft für die Bibliotheksgäste angeboten wurde. Bereits bei der Öffnung um 9 Uhr kamen die ersten grossen und kleinen Gäste, die durch die Bücherregale stöberten. Der Höhepunkt für die Kinder war jedoch die «Auto-Kino»-ähnliche Vorlesung um 10 Uhr. Mit einem Einlassticket konnten sie mit ihren «BobbyCars» im Gemeindesaal vorfahren und in den eingezeichneten Parkplätzen einparken für die kurze Vorlesung über die Raupe Nimmersatt. Falls jemand keinen Bobbycar dabei hatte, wurden welche verteilt oder Tier-Hocker dienten als Ersatz. Für die zirka 20 Fahrer eine schwierige Aufgabe, fünfzehn Minuten auf ihren Gefährten stillzusitzen – sie wollten lieber rumbrausen.

Lieblingsgerichte gestalten

In Nürensdorf fand Samstagmittag eine Lesung des thematisch passenden Bilderbuches «Willkommen im Restaurant» statt. Bibliothekarin Katja Steinmann las mithilfe der aufgestellten Leinwand engagiert die Geschichte des Kühlschrankmonsters bei der Familie von Maila und Miro vor. Obwohl die Kinder auch hier Mühe zeigten, sich zu konzentrieren, stöhnten sie beim Stichwort Salat alle gleichzeitig auf – ein untrügliches Zeichen dafür, dass sie zugehört haben. Die Lesung endete darin, dass die Kinder ihre eigenen Gerichte zeichnen oder ausschneiden und zusammenstellen konnten. Auch eine Puzzlestation und Saftstation standen bereit, wo die Kinder rausfinden sollten, in welcher Flasche sich welcher Saft befindet. Katja Steinmann zeigte sich erfreut über die Besuchenden und war froh, dass viele trotz des Sturmes am Morgen den Weg in die Bibliothek gefunden hatten.

Im Hirn schmecken

Die bekannte Kochbuchautorin und Chefredaktorin des Kochmagazins «Kochen», Annemarie Wildeisen, erzählte in Brütten von der Entstehungsgeschichte eines Kochbuches, wie es geplant und entwickelt wird. Insbesondere thematisierte sie, wie wichtig es sei, die Gerichte ins richtige Licht zu rücken, denn schliesslich esse das Auge mit. Ansprechende Fotos von Gerichten zu fotografieren sei jedoch eine der grössten Herausforderungen. Damit das Design und die Fotos möglichst gut gelingen, arbeiten eine Foodstylistin, eine Grafikerin und ein Fotograf zusammen. Wildeisen sagte, sie könne bereits ihre Kochkreationen im Kopf und Hirn riechen und schmecken – dies sei eine gute Voraussetzung, um eigene Kochbücher zu schreiben. Um sich für neue Kochrezepte inspirieren zu lassen, blättere sie oftmals in Kochzeitschriften und überlege sich dabei, wie man ein Gericht noch verändern oder verfeinern könnte, erzählte sie weiter. Am Ende deckten sich die Besuchenden noch mit einem Kochbuch ein und liessen es signieren. (fw)

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