Sport

Mehr Kraft und Sicherheit im Winter

An kalten Winterabenden am liebsten unter der Decke verstecken? Nicht so bei der Bassersdorfer Männerriege, die vor kurzem in der Mösli-Turnhalle mit einem Wintertraining gestartet hat.

Gabriel Hugentobler zeigt die Übungen des Postenlaufs seinen Kameraden vor. (np)
Vor dem Federball-Spiel wird noch das Gleichgewicht trainiert. (np)

Das Training der Männerriege zeigt Ähnlichkeit zu einer Sportstunde in der Schule, obwohl dem Leiter wohl mehr Aufmerksamkeit als einem Lehrer zuteil wird, während er die Teilnehmer über den Postenlauf instruiert. Die Turner der Männerriege – zuerst eine Seniorengruppe, ab 20.15 Uhr dann Jüngere – treffen sich jeden Donnerstagabend, um gemeinsam zu trainieren.

Seit Ende Oktober und voraussichtlich bis zu den Frühlingsferien widmen sie sich nun alle zwei Wochen einem Winterfit-Programm. Dieses ist vom Schweizerischen Turnverband entwickelt worden. «Wir wollen damit einen gezielten Aufbau in unser Training bringen», sagt Leiter Werner Vogel. Beim besonderen Winterfit-Konzept für die Alters- beziehungsweise Leistungsstufe der Senioren haben zudem die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) und die Suva mitgewirkt. Die Kraft und Stabilität sollen verbessert und damit die mögliche Sturzgefahr im Alter vermieden werden. Vogel zeigt sich zuversichtlich, auch wenn er feststellt: «Für die Senioren war das Programm ziemlich fordernd.»

Offen für alle

Weiter ist die Idee aufgekommen, das «Winterfit» auch für Interessierte unabhängig vom Turnverein zu öffnen. Bei rund fünf Männern hat diese noch immer bestehende Möglichkeit Anklang gefunden. Sie machen nun bei den Jüngeren ab 45 Jahren mit. Von insgesamt 27 Männerturnern der Riege ist nur ein Bruchteil vor Ort. «Für Absagen gibt es verschiedene Gründe wie andere Vorhaben oder Verletzungen. Die meisten sind pensioniert und haben somit wenig Ausreden», meint Vogel und schmunzelt.

Viel Enthusiasmus

Bei der vierten Durchführung des «Winterfits» treffen nach dem Training der Senioren zehn weitere Teilnehmer sowie Werner Vogel und Gabriel Hugentobler ein. Die beiden sind zertifizierte Erwachsenensportleiter und müssen alle drei Jahre einen Wiederholungskurs absolvieren. Hugentobler hat das variierende Programm für diesen Abend vorbereitet. «Dafür stellt uns der Turnverband einen Fundus an Übungen mit Postenblättern zur Verfügung, während ich sonst für eine Turnstunde rund drei Stunden Vorbereitungszeit benötige.» Mit viel Enthusiasmus leitet er das Aufwärmen und Einlaufen. Im Hintergrund ist Elvis Presley-Musik zu hören. Badminton-Schläger kommen zum Zug, um die Streckungen und Kreisbewegungen in den Armen genauer auszuführen. Erste beginnen zu schwitzen. Dann verstummt Elvis – einige sind froh, als die zehn Posten vorgestellt werden, die den Hauptteil ausmachen. Darunter befinden sich Herausforderungen wie zweifaches Bälle-Prellen, Balanceakte über eine umgekehrte Bank und Liegestützen. Jeder kann seinen Schwierigkeitsgrad selbst bestimmen durch vorgezeigte Variationen.

Eine Minute vergeht. 30 Sekunden Pause folgen, dann der Postenwechsel. Insgesamt zwei Durchgänge absolvieren die Männer. Beim Vorbeilaufen verkündet einer von ihnen: «Scho chli en Chrampf!» Aber sein Gesichtsausdruck verrät Zufriedenheit und Stolz. Zum Schluss spielen die Turner ihr traditionelles «Buure-Tennis» und dehnen sich aus.

Nadine Plüss

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