Bassersdorf

Gemeinde Bassersdorf reicht ebenfalls Einspracheschreiben ein

Gemäss dem Bundesamt für Verkehr (BAV) sind rund 200 Einwendungen bei der öffentlichen Auflage aus den direkt betroffen Gemeinden Bassersdorf, Dietlikon, Wallisellen und der Stadt Winterthur eingegangen. Neuere Projektpläne ermöglichen allenfalls eine Offenhaltung der Unterführung bei der bxa.

Das Mehrspur-Projekt wird sichtbarer: Entlang der Geleise zeigen Baugespanne und Pflöcke die Dimensionen des Projektes. (dm)

Wie das BAV gegenüber dem dorfblitz ausführt, kämen die Einsprachen zur öffentlichen Auflage für das SBB-Projekt «Mehrspur Zürich Winterthur» hauptsächlich von Gemeinden, Verbänden, Vereinen, Privatpersonen und juristischen Personen. Wie viele Einsprachen aus Bassersdorf stammen, konnte die Medienstelle des BAV aus verfahrensrechtlichen Gründen nicht bekanntgeben. Fest steht, dass auch die Gemeinde Bassersdorf von ihrem Einspracherecht Gebrauch gemacht hat, wie aus einer entsprechenden Medienmitteilung von Donnerstag hervorgeht.

«Mit unserer Einsprache geht es darum, weiterhin einen Fuss in dieses Projekt zu stellen für weitere Verhandlungen.»

Christian Pfaller, Gemeindepräsident Bassersdorf

Liftanlage und öffentliches WC

In der Einsprache stösst der Gemeinderat folgende Themen an: Beibehaltung der Personenunterführung Sportanlage bxa, Einforderung von Liftanlagen zu den Perrons beim neuen Bahnhof, Ausbau des Lärm- und Staubschutzes in Bau und Betrieb, Optimierung der Fuss- und Veloverbindungen während des Baus und Erstellung einer öffentlichen WC-Anlage am Bahnhof. Damit solle sichergestellt werden, dass diese Punkte im weiteren Verfahrensverlauf geklärt und umgesetzt werden, wie es in der Medienmitteilung der Gemeinde Bassersdorf heisst.

«Die bisherige Koordination des Projektes zwischen den SBB und der Gemeinde Bassersdorf sind gut verlaufen. Bei vielen Fragen konnte bisher Einigkeit erzielt werden», sagt Gemeindepräsident Christian Pfaller. Mit der kommunalen Einsprache gehe es jedoch darum, weiterhin einen Fuss in diesem Projekt zu haben, um begonnene Verhandlungen wie beispielsweise die Beibehaltung der Personenunterführung Sportanlage bxa, weiterführen zu können (siehe Box).

Anliegen aus der Bevölkerung einbezogen

«Verschiedene in der Einsprache aufgeführten Forderungen sind auch von Bürgerinnen und Bürgern in den Sprechstunden während der öffentlichen Auflage aufgekommen», erklärt Patrik Baumgartner, Abteilungsleiter Bau + Werke, welcher die Vernehmlassung betreute. Oder sie wurden andernorts schon thematisiert, wie beispielsweise der Einbau eines Liftes zu den Perrons, welcher zuletzt bei der jüngsten Gemeindeversammlung als Anfrage nach Paragraph 17 aufkam. «Gerade in diesem Fall», so Baumgartner, «wollen wir das BAV als Bewilligungsinstanz, verpflichten, Voraussetzungen zu schaffen, dass Bahnhöfe in der Grösse von Bassersdorf ebenfalls einen Lift erhalten, dessen Erstellungskosten von den SBB getragen werden und nicht wie bisher von der Gemeinde finanziert werden müsste.»

Unterführung bxa, Sanierung statt Abbruch

Ein besonderes Gewicht bei seiner Einsprache legt der Gemeinderat auf die Beibehaltung der Personenunterführung bei der Sportanlage bxa, welche im Eigentum der Gemeinde ist. Diese hätte im Zuge des MehrSpur-Projektes verschoben und neu gebaut werden sollen. Der Souverän war jedoch nicht bereit, dafür rund zwei Millionen Franken zu investieren und hatte ein entsprechendes Projekt im Februar vergangenen Jahres an der Urne abgelehnt. Nun steht der Gemeinderat jedoch wieder im Kontakt mit den SBB für eine mögliche Beibehaltung der bestehenden Unterführung, da sich im Projekt offenbar Änderungen in der Gleislage ergeben hätten, wie von Gemeinderat Richard Dunkel Vorsteher des Ressorts Bau + Werke zu erfahren war. Statt eines Neubaus könnte es somit möglich werden, mit einer «Ertüchtigung der Infrastruktur», wie es heisst und sinnbildlich einer Sanierung des bestehenden Durchgangs entspricht, diesen offen zu halten. Und dies erst noch wesentlich kostengünstiger als die dannzumal genannten Projektkosten von rund zwei Millionen Franken. Pikant daran: Der Gemeinde würde selbst ein Abbruch der Unterführung mit einem sechsstelligen Betrag in Rechnung gestellt. Entsprechende Abklärungen der Details für eine Sanierung und die dafür vorgesehenen Kosten seien derzeit im Gang, so Dunkel. (rh)

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