Region

Willi Kobel kämpft um den Erhalt des Ortsmuseums

Die Ortsgeschichtliche Kommission hat die Aufgabe das Ortsmuseum zu unterhalten. Durch zahlreiche Abgänge aus dem Gremium sind nun neue Kräfte gesucht, welche sich um den Fortbestand des Museums kümmern.

Willi Kobel setzt sich mit viel Energie und Begeisterung für die Erhaltung des Ortsmuseums ein. (ar)

Willi Kobel, wir sprechen heute über das Ortsmuseum Nürensdorf. Können Sie mir sagen, weshalb es erhalten werden soll?
Ja, denn es ist ja nicht zuletzt auch die Stätte, die voller geschichtlicher Kulturgüter aus Nürensdorf ist. Das ist interessant und soll weitergeführt werden, auch für nächste Generationen.

Was ist eigentlich die Aufgabe der Ortsgeschichtlichen Kommission? Dreht es sich dabei ausschliesslich um das Ortsmuseum?
Die Kommission hat die Aufgabe, das Ortsmuseum zu unterhalten. Aus personellen und gesundheitlichen Gründen gibt es nun ein paar Rücktritte zu verzeichnen und ein Wechsel zeichnet sich ab. Lange war ein gut eingespieltes Team am Werk mit Ruth Meyer, Charly Villa, Ralph Höck, Karin Fiechter und Heinz Lienhart. Aufgrund der Rücktritte ist die jetzige Situation rund um das Ortsmuseum nicht befriedigend. Es fristet ein bisschen ein kümmerliches Dasein, könnte man sagen.

Die Liegenschaft an der Lebernstrasse gehört der Gemeinde. Muss man die ausgestellten Objekte irgendwie besonders pflegen oder schützen?
Das Haus ist in einem guten Zustand und die ausgestellten Gegenstände ebenso. Vorläufig noch immer gepflegt.

Scheinbar schwindet das Interesse der Bevölkerung, das ist eine betrübliche Tatsache. Worauf führen Sie dies zurück?
Früher hatte Ruth Meyer das Museum gepflegt wie ihr eigenes Kind. Sogar den Garten vor dem Haus stellte sie jeweils immer wieder instand. Sie machte Führungen und hatte viel Interessantes zu erzählen, weil sie in Nürensdorf aufgewachsen war. Besonders Schülerinnen und Schüler waren jeweils begeistert, weil sie so gut erzählen konnte. Jemand, der das nach dem Austreten von Ruth Meyer übernehmen könnte, fehlt uns nach wie vor. Immerhin ist jetzt ihr Sohn Martin dabei, der auch die Gartenpflege übernehmen wird.

«Das Ortsmuseum Nürensdorf muss leben»

Willi Kobel, Mitglied der Kultur- und Freizeitkommission

Besonders Sekundarklassen waren es, die jeweils von Ruth Meyer ins Ortsmuseum und dessen Geschichten eingeführt wurden. Die besuchen das Museum also auch nicht mehr?
Es ist halt eine Tatsache, ein solches Dorfmuseum lebt von Persönlichkeiten, die sich darum kümmern. Die fehlen nun eben. Die Schülerinnen und Schüler wurden deshalb auch nicht mehr eingeladen zu den Führungen.

Die Rücktritte sind zahlreich. Eigentlich tritt die ganze Kommission zurück (Anm. der Redaktion: Charly Villa ist gestorben). Ist das denn die Lösung?
Ganz ehrlich, es würde allen enorm leid tun, wenn das Ortsmuseum geschlossen werden müsste, sie hängen alle daran. Aber das Alter und langjährige Kommissionsarbeit zwingen manchmal zum Rücktritt einer solchen Gruppierung. Und auch der Gemeinderat mit Christof Bösel als Präsident möchte nicht, dass das Museum geschlossen wird.

Sie sprechen von einer Vereinsgründung. Ist das überhaupt sinnvoll in einer Zeit, in der fast ausnahmslos alle Vereine über Mitgliederschwund klagen?
Das ist eine sehr berechtigte Frage. Innerhalb der Kultur- und Freizeitkommission sind wir der Ansicht, neue Leute und neuer Wind würden die Chance erhöhen, ein grundsätzlich attraktives Museum zu erhalten. Wie gesagt, allenfalls mit erweiterten Möglichkeiten. Da kommen auch alle Personen in Frage – von interessierten Jugendlichen über Studenten, Hausfrauen bis hin zu Personen im Pensionsalter.

Wo sollen sich Interessierte denn melden?
Am besten gleich bei mir unter willi.kobel@bluewin.ch oder Telefon 044 836 92 80. Jede unverbindliche Frage zum Thema wird von mir gerne beantwortet.

Das ganze Interview können Sie in der gedruckten Ausgabe nachlesen.

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