Brütten

Eintauchen in die Welt von Nevi

Nach dem Dackdecker Dave und der Eule Gylfie ist nun die Schneeflocke Nevi ins Kinderhaus Chrüsimüsi eingezogen und belebt den Alltag. Anhand solcher Figuren baut das Chrüsimüsi-Team eine Welt voller Entdeckungen für die Kinder auf.

Chrüsimüsi-Leiterin Petra Cammarota stellt eine neue Mitbewohnerin vor, die Schneeflocke Nevi. (sg)

«Viele denken, wir spielen einfach mit den Krippenkindern», sagt Chrüsimüsi-Leiterin Petra Cammarota. Weit gefehlt. Ein pädagogisches Grundkonzept ist eine Auflage für jede Krippe und muss alle vier Jahre den Aufsichtsbehörden vorgelegt werden. «Darin sind Grundpfeiler und Werte definiert, nach denen wir arbeiten. Ebenso widerspiegelt es unsere Haltung und wie wir Bildung den uns anvertrauten Kleinkindern vermitteln wollen», erklärt Cammarota.

Dahinter steht das Bildungskonzept des Vereins Elmar. «elmar» steht für elementar und bezeichnet ein Konzept, welches für Kinder bis etwa sechs Jahre konzipiert wurde und die frühkindliche Bildung anregt und unterstützt. Seit vielen Jahren ist dies die Grundlage der Bildungskonzepte des Kinderhauses Chrüsimüsi und deren Einhaltung wird vom Verein auch kontrolliert.

Figur lebt im Chrüsi

Haben sich die Fachpersonen auf ein Thema geeinigt, spinnen sie um die Hauptfigur zuerst eine Geschichte, warum die Figur im Chrüsimüsi auftaucht. Im Falle des Dachdeckers Dave lag plötzlich im Garten ein Dachziegel auf dem Boden und Dave musste folglich ins Chrüsi einziehen und seine Arbeiten verrichten. Die Figur wird jeweils von den Fachpersonen selbst genäht oder auch mal gekauft. Ein Thementisch dient den Kindern zur Visualisierung des Themas und sie können aktiv mit der Figur spielen. So wohnt die Schneeflocke Nevi zurzeit dort und neben ihr liegen weitere Schneeflocken, welche aus Papier gebastelt wurden. So entwickelt sich das Chrüsimüsi nach und nach in eine Themenwelt. «Unsere Fachpersonen können das Thema in ihren jeweiligen Kindergruppen umsetzen und dazu eigene Ideen weiterspinnen.» Die Begeisterung der Kinder sei oft eine Folge, wie stark die Leiterpersonen selbst das Thema lebten. Dazu gehören auch Lieder, Spiele und vieles mehr und widerspiegelt immer auch ein wenig die Neigung der Leiterperson.

«Unsere Fachpersonen können das Thema in ihren jeweiligen Kindergruppen umsetzen und dazu eigene Ideen weiterspinnen.»

Petra Cammarota, Chrüsimüsi-Leiterin

Durchgeplante Angebote

Solche Interventionen dauern jeweils je nach Altersgruppe maximal 30 bis 40 Minuten und beinhalten sowohl Elemente zum Zuhören als auch Bewegungsangebote. Selbst für die Babies wird das Thema angepasst, Nevi schleicht sich beispielsweise in Waschlappen, seine Kälte ist so spürbar für die kleinsten Krippenbewohner. Die jeweiligen Lektionen werden schriftlich mit Zielsetzungen und der geplanten Umsetzung festgehalten.

Rund zwölf Wochen dauert jeweils ein solches Bildungsangebot und bietet eine Fülle an Erlebnissen für die Kinder. Auch die Aussenräume, also der Garten ebenso wie Erlebnisausflüge oder Spaziergänge in der Natur sind mit dem Thema verknüpft. Bei Dave besuchten die Krippenkinder eine Baustelle in Brütten, durften gar in den Bagger steigen und hatten anschliessend wieder verschiedenste Eindrücke dazugewonnen. Rituale und die Tagesstruktur geben den Bildungsangeboten und dem Leben im Chrüsi jeweils einen sicheren Rahmen.

Ein Brief bezieht auch die Eltern mit ein, eine Collage im Eingang lässt sie jeweils teilhaben an verschiedensten Eindrücken. Wie stark eine Figur oder ein Thema die Kinder beschäftigt hat, zeigt sich Petra Cammarota, wenn die Kinder nachfragen. «Wenn mich ein Kind nach sechs Monaten oder einem Jahr fragt, was Dave wohl jetzt macht, dann haben wir unsere Arbeit gut gemacht.» Die Bildungskonzepte seien aufwendig, aber auch eine Investition in die Kinder und diese Aufgabe nähmen sie ernst. Das Kinderhaus geniesst einen guten Ruf und neue Kinder müssen frühzeitig angemeldet werden.

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