Sport

Padeltennis-Erfolgswelle erfasst den Padelclub Zürich-Unterland

Vor einigen Jahren galt Padeltennis in der Schweiz noch als Nischensportart. Dennoch wagten Pascal Zeder und seine Mitgründer vor acht Jahren den Bau eines Platzes in Bassersdorf. Heute wächst «Padel» wie kaum eine andere Sportart; auch in der Region.

Der Court auf der Bassersdorfer bxa-Anlage. (fr)

Lächelnd und stolz erzählt Pascal Zeder: «Unser Verein ist seit der Gründung stark gewachsen. Wir zählen fast 700 Mitglieder, welche ein Login zum Buchen unseres Padelcourts auf der bxa-Anlage besitzen.» Lächeln tut Zeder auch über die Erinnerung, wie die ganze Reise 2015 begonnen hat: Zusammen mit seinen Mitgründern bucht er Ferien auf einer Finca in Spanien, um Tennis zu spielen.

Aufgrund einer Doppelbuchung wird die Gruppe in eine andere Finca verlegt – und dort stand anstatt eines Tennisplatzes ein Padelcourt. «Anfangs waren wir sehr enttäuscht – doch am Ende der Woche waren wir alle süchtig nach Padeltennis. Uns blieb nichts anderes übrig, als die Sportart in der Schweiz bekannt zu machen», erinnert sich Zeder.

«Vor allem bei Personen von jungen bis mittleren Alters aus der Region spüren wir eine anhaltende und starke Nachfrage»

Pascal Zeder, Gründer des Padel Clubs Zürich Unterland

So bauten Pascal Zeder und seine Mitgründer den dritten Court der Schweiz. Die gemeinsame Vision bestand darin, den Sport der breiten Bevölkerung zugänglich zu machen. «Rückblickend haben wir dieses Ziel mehr als erreicht. Der Court ist sehr gut ausgelastet. Vor allem bei Personen von jungen bis mittleren Alters aus der Region spüren wir eine anhaltende und starke Nachfrage», erklärt das 39-jährige Vorstandsmitglied. Bisher wurde der junge Verein trotz Coronapandemie von grösseren Problemen verschont. «Manchmal bleiben die Spieler leider länger als gebucht auf dem Platz – als nicht profitorientierter Verein können wir keine Person dauerhaft vor Ort haben. Ansonsten sind wir in allen Belangen sehr zufrieden.»

Padeltennis – auch einfach «Padel» genannt – ist eine populäre Sportart in Spanien und Südamerika. Das Spiel ist hauptsächlich vom Tennis abgeleitet, beinhaltet jedoch dank den Wänden auch Elemente von Squash. Während der Ball sehr ähnlich ist, sind die Rackets stark verschieden. Die Schlagfläche ist aus Kunststoff und mit Löchern versehen, um den Luftwiderstand zu verringern. Normalerweise wird im Doppel gespielt. «Technisch ist Padel weniger anspruchsvoll und so entsteht auch für Anfänger schnell ein attraktives Spiel», ergänzt Zeder. Als weiteren Pluspunkt erwähnt der Gründer, dass durch das kleinere Feld im «Padel-Käfig» Gespräche und das gesellschaftliche Zusammensein mehr zum Tragen kämen.

Vorerst keinen Ausbau

In den letzten zwölf Monaten hat die Begeisterung für Padel in der Schweiz nochmals deutlich zugenommen. Dabei wurden überall in der Schweiz neue Plätze gebaut. «Experten gehen davon aus, dass Padel in Zukunft im Amateurbereich die viertgrösste Sportart der Schweiz wird. Natürlich haben wir uns auch die Gedanken gemacht, den Platz zu erweitern. Aktuell sind wir aber eher der Meinung, klein aber fein zu bleiben. Aber wir sagen niemals nie», so Zeder. Obwohl es nur eine kleine Anlage ist, würden gemäss Zeder auch internationale Spieler auf Bassersdorfer Boden trainieren.

Keine Konkurrenz zu Tennis

Danach gefragt, inwiefern Padeltennis mit dem traditionellen Tennis konkurrenziert, entgegnet das Vorstandsmitglied: 2004, als Federer erstmals drei Grand-Slam-Turniere in einem Jahr gewann, verzeichnete der Verband SwissTennis 172 469 Mitglieder. Im Jahr 2022 waren es noch 164 378. Das ist kein dramatischer Rückgang – aber eben auch kein Aufschwung. «Ich glaube, es wird in Zukunft immer Platz für beide Sportarten haben. Beim Padel sprechen wir auch viele Personen an, die nicht mit Tennisspielen beginnen würden.»

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