Gemeinderechnung stimmt - noch offene Abstimmungsdifferenzen

Gemeinderat Martin Sichler hatte einen schweren Einstand bei seiner ersten Rechnungs-Gemeindeversammlung anfangs Juni als Ressortvorsteher Finanzen. Obwohl er eine positive Jahresrechnung 2020 mit einem Ertragsüberschuss von 1,768 Millionen Franken präsentierte und sicher durch die einzelnen Rechnungsposten manöverierte, wurde die Jahresrechnung 2020 von der Geschäfts- und Rechnungsprüfungskommission sowie allen Parteien den Stimmbürgern zur Ablehnung empfohlen. Die 50 anwesenden Stimmberechtigten folgten diesem Votum, nur gerade zehn Personen liessen sich für die Zustimmung zur Jahresrechnung zählen.

Viel Arbeit für Spürhunde

Seit rund einem Jahr versucht die Verwaltung mit Hilfe von Springern Differenzen in der Buchhaltung zu finden, die an den Schnittstellen auftauchten. Detailliert werde jede Buchung nachvollzogen und gesucht, wo sich Fehler eingeschlichen hätten, erklärte Gemeindpräsident Rudolf Bosshart dem Plenum. Der neue Finanzverwalter war früher auch in der Liegenschaftenbuchhaltung tätig – davon profitiere die Gemeinde jetzt. Bosshart verhehlt jedoch nicht, dass das ganze «eine schwierige Übung» sei. Mittlerweile konnte der Differenzbetrag massiv verkleinert werden, aber ganz vom Tisch ist er noch nicht.

Und hier setzten auch die Parteivorstände und Niklaus Blaser von der Rechnungs- und Geschäftsprüfungskommission an. «Es wurde sehr viel Arbeit geleistet im vergangenen Jahr, das anerkennen wir an.» Jedoch könne man eine Rechnung, die nach wie vor Fehler aufweise, nicht annehmen. Vor einer Zurückweisung der Jahresrechnung und dem daraufhin nötigen Aufwand mit einer nochmaligen Rechnung und GV, nehme man Abstand. «Es geht uns nicht nur um die Fehler, auch Fristen wurden nicht eingehalten. Daher haben wir uns entschieden, als RGPK auch über die Gemeindegrenzen hinaus sicherzustellen, dass wir in Brütten saubere Arbeit leisten.»

Die Stimmung in der Mehrzweckhalle Chapf war eindeutig auf Seiten der Gemeindeverantwortlichen und man konnte den Ausführungen gut folgen. Fehler könnten passieren, war der Tenor, aber dennoch müsse man das richtige Zeichen setzen und die Rechnung so ablehnen.

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