Veränderung in der Kirchenpflege
Anfangs Juli wurde der langjährige Brüttener Kirchenpflege-Präsident Martin Egli im Rahmen des Gottesdienstes aus seinem Amt in der Kirchenpflege verabschiedet. Er hat sich in den vergangenen Jahren mit grossem Engagement für die Kirche eingesetzt.
Kirchenpflegepräsidentin Rahel Rageth von der reformierten Kirche Breite bedankte sich anlässlich des Gottesdienstes bei Martin Egli für seine Arbeit, die er in der reformierten Kirchenpflege geleistet hat. «Wir hatten eine sehr gute Zusammenarbeit in den letzten vier Jahren», sagte sie. Vor allem im letzten halben Jahr sei er in der Übergangskirchenpflege sehr engagiert tätig gewesen. Er habe im Prozess des Zusammenschlusses der drei Kirchgemeinden stets mitgewirkt und eine wichtige Rolle übernommen. Mit intensiven Gesprächen hätten sie gemeinsam einen Weg gefunden, der für alle Gemeinden «gesund und gut» sei.
Nun sei es für Martin Egli an der Zeit, eine «kreative Pause» einzulegen. Es scheint also nicht ausgeschlossen, dass Egli zu einem späteren Zeitpunkt erneut eine Aufgabe in der Kirchgemeinde übernehmen wird. Rageth dankte auch Tanja Spahn und Daniel Handschin für ihre Amtszeit in der Kirchenpflege. Spahn sowie Handschin werden nun in der neuen Kirchenpflege der Kirche Breite weiterhin tätig sein.
Der Gottesdienst wurde mit überwiegend moderner Musik umrahmt und die eingesetzten Instrumente erschienen für kirchliche Musik eher ungewohnt. Die eindrückliche Kombination der Orgel mit dem Schlagzeug und der elektrischen Gitarre war für die Verabschiedung von Martin Egli jedoch sehr passend. Er wünschte sich nämlich zu seinem Abschied das Lied «If I Can Dream» von Elvis Presley und der Gottesdienst endete mit dem Song «The Final Countdown» von Europe. Das Zusammenspiel der Orgel mit modernen Instrumenten gab den Stücken eine ungewöhnliche Ausdruckskraft.
Martin Egli, wie lautet Ihr Fazit, wenn Sie auf die zwölf Jahre als Kirchenpflegepräsident zurückschauen?
Es war eine tolle Erfahrung und ich bin dankbar für diese zwölf Jahre im Amt. Wir haben in der Kirchenpflege gut zusammengearbeitet und an einem Strick gezogen. Sicher gab es auch schwierige Zeiten, als wir wegen der Finanzen in der Kritik standen oder bei anderen Anlässen. Dennoch bin ich überzeugt, dass wir gute Arbeit geleistet haben und ich das erreicht habe, was ich den Kirchenmitgliedern auch versprochen habe. Daher ist mein Befinden sehr gut und ich spüre Genugtuung.
Was war ein Wermutstropfen in Ihrer Amtszeit?
Eigentlich gab es keinen bis auf den Schlusspunkt. Dass wir als Kirche vom Dorffest Brütten ausgeschlossen wurden, hat mich doch massiv getroffen. Auch die Art der Kommunikation war für die Kirchenpflege der Kirche Breite sehr speziell. Dass wir als nicht zeitgemäss taxiert werden, aber doch eine Blasmusik auf dem Kirchenturm spielen soll, kann ich nicht nachvollziehen und widerspricht meinem sozialen Verständnis vollkommen. Ein Festgottesdienst gehört für mich zu einem Dorffest einfach dazu. Vor allem verzeichnet die Brüttener Kirche wenige bis fast keine Austritte – dies sehe ich als Wertschätzung gegenüber der Institution und als Teil der Dorfkultur. Für mich eine Ignoranz gegenüber den Werten eines Teils der Brüttener Bürger, die beim Fest auch angesprochen werden.
Den Zusammenschluss der drei Ortskirchen zur Kirchgemeinde Breite haben Sie vor mehreren Jahren angestossen und auch unterstützt. Ist das Gebilde Kirche Breite nun so herausgekommen, wie Sie es sich vorgestellt haben?
Ich würde umgangsprachlich sagen: sauguet! Zu Beginn wussten weder Rahel Rageth, Gudrun Mandic noch ich, wie sich das Projekt entwickeln wird. Wir haben jedoch in der Steuergruppe gut zusammengearbeitet, sachlich und konstruktiv diskutiert und eine wirklich gute Sache für alle drei Kirchgemeinden herausgearbeitet. Es war uns bewusst, dass viel Arbeit auf uns zukommen wird und es war wirklich ein grosser Eisberg, den wir vor uns hatten. Mittlerweile ist er nach und nach geschmolzen und ein schöner See liegt nun vor uns. Dass alle drei Gemeinden mit den Ortskirchen-Kommissionen weiterhin auch ihre Gemeinde abbilden können, ist wertvoll und gut. So konnten die Ängste bezüglich eines Überrollens von Bassersdorf-Nürensdorf ausgeräumt werden. Ich freue mich hier über das Resultat.